USA versus Kamerun
Bewertet mit 4 Sternen
Jende lebt mit seiner Frau Neni und seinem Sohn in New York. Sie haben allerdings keine Greencard, sondern nur befristete Visa. Sie kommen aus Kamerun und wollen den Elend dort entfliehen. New York ist für sie ein Traum. Aber auch ein Alptraum, denn es ist nicht so einfach einen gut bezahlten Job zu finden. Und das von Neni angestrebte Pharmaziestudium ist auch nicht billig.
Da bekommt Jende einen Job als Chauffeur für die Familie von Clark Edwards, einem Wall-Street-Banker. Clark lebt mit seiner Familie in einer riesigen Wohnung, sie haben ein wunderschönes Sommerhaus und Geld ohne Ende.
Auch Neni kann in den Semesterferien im Sommerhaus arbeiten und bekommt starke Einblicke in das Familienleben der Edwards. Dinge, die sie nicht wissen wollte, nicht nachvollziehen kann und sie trotzdem mit Mitleid erfüllen.
Clark arbeitet aber bei Lehman (das Buch spielt 2008/2009) und er ahnt die kommende Katastrophe. Die folgende Krise hat eine starke Wirkung auf beide Familien.
Das Leben der beiden Familien könnte nicht unterschiedlicher sein und doch verbindet sie vieles. Irgendwie haben alle den gleichen Traum: eine Familie, ein Zuhause und ein wenig Glück. Beide Familienväter brauchen schwere Schicksalsschläge, um ihr eigenes Glück zu finden.
Das Buch hat mich gleich gepackt, die unterschiedlichen Lebensweisen und die Art, wie die verschiedenen Personen mit Problemen umgehen fand ich spannend. Es gab mir einen Einblick in die kameruner Lebensart. Die junge Autorin benutzt dabei keine zu erwartende Schwarz-Weiss-Malerei und hat mir gezeigt, dass Kamerun vor allem in Sachen Feminismus noch einiges zu lernen hat und das Geld nicht glücklich macht, aber ein Leben ganz ohne Geld sicher auch nicht.