Rezension

Vera auf der Suche nach der Wahrheit

Sommernachtstod - Anders De La Motte

Sommernachtstod
von Anders de la Motte

Bewertet mit 3.5 Sternen

1983 ein Dorf in Südschweden. Der kleine Billy Nilsson verschwindet und lässt auch nach 20 Jahren die Gesprächstherapeutin Veronica Lind nicht zur Ruhe gekommen. Der Fall wurde zu den Akten gelegt. Sie findet ihre Befriedigung in der Begleitung von Gruppensitzungen mit Schwerpunkt Trauerbewältigung, es ist fast wie eine Sucht von der Trauer anderer Menschen zu hören. In einer dieser Sitzungen taucht ein junger Mann Isak auf, der von der Geschichte, um einen  verschwundenen  Jungen spricht, den er nicht vergessen kann. Veronica bzw. Vera ist fasziniert von diesem Mann, der ihr Bruder sein könnte, ihm sehr ähnelt und sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit...

Anders de la Motte startet für mich unglaublich stark mit einem tollen Prolog und auch die ersten Seiten fesseln mich. ich bin begeistert von der Vorstellung, wie Vera sich an der Trauer der anderen ihre eigene Trauer abarbeiten möchte und es für sie fast suchtmäßigen Charakter hat. Dann verliert sich für mich etwas die Geschichte und ich kann nicht so ganz sagen, wo das alles hinführen soll. Zum Ende gibt es eine Auflösung, die zwar überraschend, aber auch nach meinem Geschmack etwas konstruiert wirkt...schade