Rezension

Verbrechensserie mit Theodor Storm als Bezugspunkt

Der Nordseeschwur - Tilman Spreckelsen

Der Nordseeschwur
von Tilman Spreckelsen

Bewertet mit 4 Sternen

1844. Das Haus des Juristen und Autoren Theodor Storm bekommt Besuch von einem Unbekannten. Doch Storms Schreiber Söt weist ihn ab, da der dichter aushäusig ist. Kurze Zeit später wird dieser Unbekannte ermordet aufgefunden, in seinen Habseligkeiten ein Auszug aus einem Gedicht Storms. Was hat es damit auf sich? Doch Storm und Söt haben keine Zeit, sich darum zu kümmern, da im benachbarten Bredstedt ein Sängerfest stattfindet, zu dessen Vorbereitungskomitee Storm gehört. Er reist also samt familiären Anhang dorthin, obwohl es wirre Drohungen gegen das Fest gab und es zu befürchten ist, dass es im Nationalitätenkonflikt zwischen Dänen und Deutschen sowie im Zuge der friesischen Unabhängigkeitsbestrebungen missbraucht werden könnte.

Im Vorfeld des Festes kommt es zu weiteren Überfällen und sogar einem weiteren Mord, wobei es sich bei den Opfern immer um Menschen handelt, die in irgendeiner Verbindung zu Strom stehen, so wird etwa auch Söt niedergeschlagen.

Tilmann Spreckelsen verbindet in seinem Roman zwei Handlungsstränge, einen eher privaten um Storm sowie einen eher politisch-historischen. Der erste ist meiner Ansicht nach gelungen, Täter und Motiv sind nachvollziehbar. Was allerdings den zweiten Handlungsstrang betrifft, finde ich die Lösung etwas unmotiviert, dafür einen Stern Abzug.