Rezension

verflochten

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 5 Sternen

3 Geschichten von 3 unterschiedlichen Frauen, die die Autorin selbst quasi wie einen Zopf verwebt.

Smita lebt in Indien in der untersten Kaste. Ihr Beruf: die Toiletten der Reichen leeren – mit bloßen Händen! Damit ihre Tochter nicht auch ihren Weg gehen muss, wagt sie die Flucht.

Guilia, reiche Unternehmenstochter. Als ihr Vater todkrank wird übernimmt sie die Leitung der Fabrik.

Sarah hingegen ist eine erfolgreiche Anwältin und merkt erst als sie krank wird, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Sehr berührt haben mich die drei Handlungsstränge, am meisten der von Smita in Indien. Sich vorzustellen, was die Leute alles erdulden müssen und wie versperrt ihnen der Weg nach oben ist, das macht schon demütig. Auch Sarah hat mich beeindruckt mit ihrem unbezwingbaren Willen, der ihr allerdings den Weg zum wahren Glück auch versperrt. Guilia hingegen wirkte etwas blass und oberflächlich, aber auch sie ist wichtig für die Geschichte.

Wie alles zusammenhängt kann man als Leser natürlich erahnen, aber nicht die Wege, die dazu führen.

Der Zopf ist ein Buch, das anschlägt wie eine Glocke – und in mir sicher noch länger nachhallt.