Rezension

Vergangenheitsbewältigung

Ein Sommer in Wales - Constanze Wilken

Ein Sommer in Wales
von Constanze Wilken

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext: Die sechzehnjährige Ally Carter verbringt die Sommerferien mit ihren Eltern und ihrem zehnjährigen Bruder Simon im walisischen Küstenort Cardigan Bay. Als sie sich eines Tages heimlich mit dem Studenten David verabredet, anstatt sich um ihren Bruder zu kümmern, macht sich Simon auf, um das geheimnisvolle Morlan House zu erkunden. Doch Simon kehrt nie zurück; am Abend wird seine Leiche in der Bucht gefunden. Zehn Jahre später: Als Ally den Auftrag erhält, einen Reisebericht über Cardigan Bay und Morlan House zu schreiben, muss sie sich ihren Schuldgefühlen und Ängsten stellen. Doch bei ihren Recherchen macht sie eine schreckliche Entdeckung...

 

Der Roman beginnt mit der Beschreibung von Simon Carter, der sich allein zu Morlan House in Wales aufmacht, um das alte Gemäuer zu erkunden und sich dort mit jemandem zu treffen….

Ally, die Protagonistin des Romans und Schwester von Simon arbeitet 2012 als Redakteurin eines Reisemagazins in London. 10 Jahre, seitdem ihr Bruder  in der Nähe von Morlan House ertrunken ist, ihre Eltern sich haben scheiden lassen und sie sich die Schuld für den Tod ihres Bruders gibt, den sie damals hätte begleiten sollen, aber es nicht getan hat, weil sie verliebt war und keine Lust hatte, auf ihren Bruder auszupassen….und erhält den Auftrag ihres Chefs eine Reise Reportage über eben diesen Teil von Wales zu schreiben….

Constanze Wilken schreibt flüssig, spannend und fesselnd. Der Roman zieht den Leser in seinen Bann, er ist eine traurige Familiengeschichte, ein ebenso spannender Krimi, eine wundervolle und detaillierte Reisebeschreibung und eine Liebesgeschichte. Die Autorin schreibt in zwei Handlungssträngen, die vor den Augen des Lesers die damalige und jetzige Situation beschreiben, die Stück für Stück miteinander verwoben werden und erst am Ende zusammenfinden.

Ein Stück weit vorhersehbar und nach den Hinweisen nicht mehr überraschend, aber  gut geschrieben, wenn mich auch das zu glatte Ende des Romans ein wenig enttäuscht hat, das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.