Rezension

Verhängnisvolle Freundschaft

Weiße Krähe - Marcus Sedgwick

Weiße Krähe
von Marcus Sedgwick

Bewertet mit 3 Sternen

Winterfold, ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo. Das Örtchen ist weitestgehend unbekannt und es wird nicht mehr lange dauern, bis es nicht mehr existiert, denn das Dorf ist sehr nahe der Küste gelegen und jedes Jahr erobert sich das Meer diesen Teil des Landes zurück. In  diesem Ort gibt es definitiv nichts, was anziehend auf junge Menschen wirkt und dennoch ist die 17-jährige Rebecca genau dort gelandet. Wirklich Anschluss findet sie auch nicht - irgendwie läuft es nicht gut für Rebecca, seit sie dort angekommen ist.

Das einzig interessante an Winterfold ist Ferelith, ein Mädchen in ihrem Alter, das nicht unbedingt den besten Ruf hat, aber interessant ist. Ferelith ist eine Außenseiterin, hat die Schule geschmissen und sorgt durchaus für Unruhe im beschaulichen Winterfold - aber Rebecca ist fasziniert. Sehr schnell freunden sich die beiden unterschiedlichen jungen Frauen an und Rebecca freut sich immer, wenn sie Zeit mit Ferelith verbringen kann, denn ihre Gesellschaft ist das beste Mittel gegen die Ödnis in Winterfold.

Als Ferelith jedoch anfängt, Mutproben mit in die Freundschaft zu integrieren, stößt sie dabei öfter an die Grenzen bei Rebecca, denn manche dieser Mutproben sind äußerst makaber und konfrontieren Rebecca mit ihren Ängsten. So langsam schleicht sich bei ihr das Gefühl ein, dass Ferelith es genießt, sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Rebecca beginnt sich zu fragen, ob ihr die Freundschaft mit Ferelith gut tut und will sich eigentlich von ihr zurückziehen. Doch unter einem Vorwand lockt Ferelith sie im Rahmen einer Mitprobe in das alte Herrenhaus Winterfolds - welches eine grausige Vergangenheit hat ...

Verhängnisvolle Freundschaft! Der Plot des Buches wurde sehr anschaulich erarbeitet. Besonders gut haben mir die Beschreibungen der Geschehnisse und Orte gefallen. Die waren so erarbeitet, dass ich sie mir jederzeit bildhaft vor Augen führen konnte. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, auch wenn ich gestehen muss, dass ich weder Rebecca, noch Ferelith mochte. Irgendwie sprang der Funke hier bei keiner einzigen Figur über, was ich sehr schade fand. Ich empfand Rebecca als etwas fad ausgearbeitet, wohingegen Ferelith schon fast übertrieben war. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, doch leider konnte mich das Buch nicht von sich überzeugen.