Rezension

Verletzung

Verletzung - Manuela Obermeier

Verletzung
von Manuela Obermeier

Bewertet mit 4 Sternen

Antonia Stieglitz arbeitet bei der Mordkommission in München. Sie bekommt einen neuen Fall, denn eine junge Frau in einem auffällig roten Mantel wird vor eine Kirche gelehnt, tot aufgefunden. Die Frau ist drapiert wie eine Puppe und schnell ist klar, dass mehr hinter diesem Mord steckt. Toni und ihr Team beginnen zu ermitteln. Doch im Leben des Opfers scheint es keine Feinde gegeben zu haben. Die Kommissare suchen weiter, während Toni auch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat. Sie hat sich gerade von ihrem gewalttätigen Freund getrennt und wohnt in einer Pension, da sie Angst vor ihm hat. Sie weiß nicht, wie es in ihrem Leben weitergehen soll und hängt sich umso mehr in den Fall herein. Als sie dann auch noch den neuen Rechtsmediziner kennenlernt, geht in Tonis Leben einiges drunter und drüber, zumal sie ständig das Gefühl hat verfolgt zu werden…

Inhalt:

Was ich an diesem Buch besonders gelungen finde, ist das Verhältnis zwischen Aufklärungsarbeit und dem Privatleben der Ermittler beziehungsweise dem Ganzen drum herum. Ich finde, dass bei diesem Buch besonders deutlich wird, dass die Kommissarin nicht nur mit dem Fall zu kämpfen hat und dort nicht weiter kommt, sondern auch in ihrem Privatleben gerade nicht alles im Griff hat. Genau diese Mischung gefällt mir, da sie die Handlung aus meiner Sicht spannender macht.  Außerdem hat man so die Change die Ermittler nicht nur in ihrem Job, sondern auch als Person besser kennen zu lernen. Das ist für mich ausschlaggebend, wenn es darum geht sich in die Personen hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufiebern. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist das Ende des Buches, denn wenn ich ehrlich bin, ging alles sehr schnell und nach gut einer Woche, kann ich mich nicht mal mehr richtig an das Ende erinnern.  Das Motiv für den Mord ist mir einfach zu oberflächlich gewesen. Ich hätte es hätte im Laufe der Ermittlungen besser vorbereitet werden können.

Schreibstil und Aufbau:

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Es liest sich sehr gut und flüssig und ich war sehr schnell mit diesem Buch fertig, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ich war sehr neugierig, wer der Mörder letztendlich ist, denn bis kurz vor Schluss hatte ich in dieser Hinsicht keine richtigen Anhaltspunkte. Das Ende hat mich dann doch überrascht. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, ist, dass die Gedanken und Gefühle der Kommissarin nicht zu kurz kommen. Das macht das Buch lebendiger und erleichtert es mir, mich in diesem Buch zu vertiefen.

Das Buch ist in recht kurze Kapitel unterteilt, was ich beim Lesen sehr angenehm fand. Ich hatte so zu fast jeder Zeit die Gelegenheit das Buch zu unterbrechen, ohne dass ich später Seiten zurückblättern musste, um in die Geschichte wieder herein zu finden. Außerdem verstärken viele kurze Kapitel den Schnelllese-Effekt.

Charaktere:

Die Protagonistin Antonia Stieglitz wird in diesem Buch sehr genau dargestellt. Der Leser kann hautnah miterleben, in welcher Angst sie lebt und wie sich fühlt, wenn sie abends alleine in die Pension kommt. Ihre Angst wird jedoch so gut erklärt, dass ich sie gut nachvollziehen konnte. Ich bin relativ schnell mit ihr warm geworden, auch wenn ich mich nicht so richtig mit ihr identifizieren konnte. Sie trifft manche Endscheidungen, bei denen ich sie gerne geschüttelt und gefragt hätte, wieso. Aber gerade das macht sie menschlich, denn Menschen machen nun mal Fehler.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Ich finde, dass die verwaschenen Farben im Hintergrund und die leicht blasse Schrift das Cover sehr auffällig machen. Außerdem wirkt das Cover geheimnisvoll, was die Kommissarin aus meiner Sicht ganz gut beschreibt.  Den Klappentext finde ich bei diesem Buch gelungen, da er das Geschehen kurz zusammenfasst und den Leser neugierig auf den Rest des  Buches macht. Ich finde auch, dass er keine falschen Erwartungen weckt und auch nicht zu viel über das Ende des Buches verrät.

Fazit:

Das Buch an sich hat mir ganz gut gefallen. Jedoch bin ich mit dem Ende nicht zufrieden, da ich es zu schnell und zu oberflächlich finde. Aus diesem Grund bewerte ich das Buch mit 4 Sternen, da mir der Rest ansonsten sehr gut gefällt.