Rezension

Verliere mich. Nicht. (Bd.2) von Laura Kneidl

Verliere mich. Nicht. - Laura Kneidl

Verliere mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 3 Sternen

Eindruck:

Auf den Abschlussband von Laura Kneidls Dilogie, der bereits am 26. Januar erschienen ist, war ich dank des fiesen Cliffhangers am Ende von „Berühre mich. Nicht.“ besonders gespannt. Die Geschichte knüpft nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an. Sage ist nach dem Streit mit Luca vollkommen am Boden und verkriecht sich in ein heruntergekommenes Motel, wo sie sich ihrem Elend hingibt und tagelang von der Außenwelt abkapselt. Noch immer ist sie davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben. Luca und seine Familie sind in Sicherheit und nur das zählt, auch wenn die Trennung Sage das Herz bricht.

Auch Luca ist zutiefst verletzt, doch er geht seiner Exfreundin und einem klärenden Gespräch immer wieder aus dem Weg und sucht Ablenkung von seinem Liebeskummer. Durch seine Schwester April sind die beiden dennoch weiterhin verbunden und so kommt es schon bald zum ersten Zusammentreffen nach der Trennung …

Emotional hat mich die Geschichte absolut mitgenommen. Sage' Gefühle werden eindrücklich geschildert, sodass ich mich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen konnte. Ihre Verzweiflung nach der Drohung ihres Stiefvaters und ihre Sehnsucht nach Lucas Umarmung. Dieser hat mich im zweiten Band der Dilogie wiederum enttäuscht. Er kämpft nicht, resigniert und wirkt, als würde ihn die Trennung vollkommen kalt lassen. Luca schafft es einfach nicht, Sage nach den Gründen zu fragen, sodass ihr Geheimnis auch weiterhin zwischen ihnen steht. Wie gerne hätte ich beiden einfach einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Doch noch immer beherrscht Alan Sage' Gedanken und kontrolliert sie durch ihre Angst.

Die Geschichten der Nebencharaktere werden ebenfalls weitergesponnen, viele Andeutungen gemacht und … dann einfach fallengelassen. Im Epilog sitzen alle vergnüglich zusammen, doch für mich hat sich das Ende unfertig und zu abrupt angefühlt. Mir sind die Figuren allesamt sehr ans Herz gewachsen und ich hätte mir einen runden Abschluss für sie alle gewünscht. So geht die Erzählung insgesamt leider zu glatt zu Ende und auch der große Showdown und das Aufeinandertreffen von Sage und Alan hat mich nicht besonders mitgenommen. Die gesamte Handlung läuft darauf hinaus, dennoch wirkt die gesamte Begegnung einfach nicht bedeutsam genug.

Insgesamt bildet „Verliere mich. Nicht.“ auf jeden Fall eine solide Fortsetzung, die den Hauptstrang der Geschichte passend zu Ende führt. Wer den ersten Band gelesen hat, sollte also unbedingt weiterlesen. Für mich persönlich wurde allerdings auf den letzten Metern unnötig Potenzial verschenkt, sodass ich das Buch nicht hundertprozentig zufrieden beiseitelegen kann.   

Bewertung: 3 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal