Rezension

Verliert auch beim zweiten Lesen seinen Zauber nicht

Selection - Kiera Cass

Selection
von Kiera Cass

Bewertet mit 5 Sternen

In Illeá ist es üblich, dass der Prinz sich seine Prinzessin aus den einfachen Frauen des Landes sucht. 35 junge Mädchen werden ausgewählt, um im Palast zu wohnen und von Prinz Maxon näher begutachtet zu werden. Aber nicht nur von ihm, sondern auch vom ganzen Staat, denn Kamerateams begleiten die Suche. Unter den ausgewählten befindet sich die junge America, die eigentlich gar kein Interesse an dem oberflächlich und eingebildet wirkenden Prinzen hat, denn sie hat bereits eine heimliche Liebe, die gegen die Gesetze des Landes verstößt...

Ich liebe dieses Buch. Deswegen habe ich es auch gerade zum zweiten Mal gelesen um nun direkt Die Elite anzuschließen. Und es war trotzdem wieder zauberhaft, obwohl ich die Geschichte schon kannte...

Ich hatte im Vorfeld gar keine allzu großen Erwartungen und wurde daher absolut überrascht. Neben der sehr romantischen Geschichte und dem gefühlvollen Schreibstil, hat mich vor allem Handlungszeit- und Ort fasziniert.

Bei Selection handelt es sich um eine Dystopie, die irgendwann in der fernen Zukunft auf dem nordamerikanischen Kontinent spielt. Nach dem vierten Weltkrieg sieht die Welt völlig anders aus, es gibt neue Länder und die Gesellschaft Illeás ist in ein Kastensystem gegliedert, das strengen Regeln unterliegt. Abhängig vom Rang sind nicht nur der Berufsstand und das Ansehen, sondern auch das Einkommen der Familie. America ist eine Fünf, eine Musikerin, die ihre Aufgabe liebt, auch wenn das Leben nicht immer leicht ist. Aber auch ihr setzen die strengen Gesetze immer wieder zu und der Druck, der mit der Armut verbunden ist, führt zu Konflikten in ihrem Umfeld. Das Leben im Palast und die Aussicht, eine Eins zu werden, steht zu ihrem eigentlichen Alltag im völligen Kontrast, sodass es Spaß macht, mit America in dieses neue Leben einzutauchen.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von America, die all die neuen Eindrücke sehr detailliert schildert und dabei immer wieder tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle offenbart.
Nicht zuletzt ihr authentisches Verhalten macht sie unglaublich sympathisch. America scheut nicht davor, zu sagen, was sie denkt, auch wenn sie einem Mitglied der königlichen Familie gegenübersteht. Auch dem zwangsläufig ausbrechenden Konkurrenzkampf unter den Mädchen geht sie weitestgehend aus dem Weg, obwohl sich ihr gute Gelegenheiten bieten, andere Mädchen vor dem Prinzen anzuschwärzen.

Die Story ist einfach süß. Es ist interessant Americas Weg und ihre Entscheidungsfindung zu verfolgen. Das regelmäßige Auftauchen politischer Themen sorgt für Abwechslung und Ernsthaftigkeit.

Ein Hauch Topmodel. Eine kräftige Prise Bachelor. Ein sympathischer Prinz und ein mutiges junges Mädchen, das eigentlich gar keine Prinzessin sein will. Das sind die Zutaten, die Selection zu einer traumhaft schönen Romanze machen. Eigentlich wie dafür gemacht, zu einem Disney-Märchen verfilmt zu werden