Rezension

Verlorene Seelen

Loney - Andrew Michael Hurley

Loney
von Andrew Michael Hurley

Bewertet mit 3 Sternen

Ein langatmiges Drama, ohne befriedigende Auflösung

Mit dem Tod von Pater Wilfred finden die alljährlichen Osterwallfahrten seiner Anhängerschaft nach Loney, einem einsam an der Nordwestküste Englands gelegenen Landstrich,ein jähes Ende. Erst Jahre später beschließt die Gruppe gemeinsam mit dem neuen Pfarrer Bernard erneut zu einer Wallfahrt aufzubrechen. Der Ort wirkt, nicht zuletzt durch das schlechte Wetter, noch trostloser als früher und eine bedrückte Stimmung macht sich breit. Während die Erwachsenen sich im Haus beschäftigen, nutzen die beiden Söhne der Familie Smith jede Gelegenheit sich die Zeit am Strand zu vertreiben. Alte Erinnerungen kommen hoch und vermischen sich mit der immer unheimlicher wirkenden Gegenwart. Am Tag, als die Gruppe sich auf den Weg zu der heiligen Quelle macht, die den von Geburt an sprachlosen Hanny heilen soll, spitzt sich die Lage zu und endet mit der Abreise eines der Paare. Vollkommen demotiviert beschließt man am nächsten Morgen ebenfalls nach London zurückzukehren. Zeit genug für die beiden Jungen sich ein weiteres Mal davonzustehlen. Und wie schon zuvor geraten sie in eine unheilvoll bedrückende Situation, die sie zwischen Übersinnlichkeit und Spuk, erneut in den Sog der geheimnisumwitterten Landschaft und ihrer Bewohner hineinzieht. Letztendlich weiß aber keiner genau was sich in diesen wenigen Stunden ereignet hat, denn die Ereignisse entziehen sich ihrer Erinnerung. Erst Jahre später, als die Vergangenheit wie ein dunkler Schatten zurückkehrt, beginnen sie zu begreifen was sich damals wirklich zugetragen hat.

Fazit
Ein düsteres und beklemmendes Buch, das viele Fragen über Religion, Glaube und Hoffnung aufwirft und durch seine Langatmigkeit die quälende Situation effektvoll verstärkt.