Rezension

verrannt

Nun ruhet sanft
von Inge Löhnig

Bewertet mit 4 Sternen

Fast eine ganze Familie tragisch ausgelöscht! Kommissar Dühnfort steht fassungslos vor dem Haus der Familie Sassen. Lediglich der Vater hat überlebt und gerät in Verdacht. Doch der hat ein Alibi und bestreitet die Tat vehement. Lässt Dühnforts Bauchgefühl ihn diesmal im Stich?

Dühnforts schwerster Fall, denn er wird selber gerade Papa. Da nimmt es ihn natürlich mit, dass hier Kinder ums Leben kommen. Vor allem der Tod des Jungen macht es ihm schwer, objektiv zu bleiben.

Mich hat ein wenig genervt, dass Dühnfort von Anfang an so hinter dem Ehemann her war und dass diese Tatsache auch ständig wiederholt wurde. Ebenso der Tod des kleinen Jungen. Sicher, schlimm, aber es hätten auch zwei Wiederholungen gereicht. Der Fall an sich ist plausibel und schlüssig dargestellt, aber man konnte kaum eine Bindung zu der Familie aufbauen, weil sie von Anfang an tot war. Hier hätte ich mir eine kleine Einleitung gewünscht, in der wir Sophie, Leon und deren Mama kennen lernen dürfen.
Am meisten gebangt habe ich mit dem Nachbarsjungen Moritz. Was hat er zu verbergen und warum kann er nichts sagen? Erst als er sich öffnet, bekommt Dühnfort den Schlüssel zu dem Fall überreicht. Frau Löhnig hält den Spannungsbogen recht hoch. Von der ersten Seite an ist man in der Handlung gefangen und durch einige Wendungen weiß man auch nie, wen man verdächtigen soll. In kursiver Schrift meldet sich dann der Täter zu Wort und erst dann kommen erste Vermutungen auf, wer es denn sein könnte.
Fazit: trotz kleinerer „Mängel“ ein toller Krimi, der auch unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann. Schöner ist es aber, man hält sich an die Reihenfolge, weil doch einiges aus Dühnforts Privatleben und auch aus denen seiner Kollegen fortgesetzt wird.