Rezension

"Verrückt: das neue Normal."

Die fünfte Welle 01
von Rick Yancey

Die Welt ist nicht mehr das, was sie vorher einmal war. Auch die Protagonistin Cassie muss das am eigenen Leib erfahren. Führte sie eben noch ein unscheinbares, normales Teenagerleben, findet sich Cassie sich plötzlich in einer Welt wieder, in der sie schnell lernen muss, erwachsen zu werden.Denn die Anderen landen an der Erde an und bringen Unheil mit sich. In der ersten Welle wird der Strom gekappt, in der zweiten Welle werden die Ballungsgebiete zerstört. Die dritte Welle birgt ein tödliches Virus, während der Feind sich in der vierten Welle in die Menschheit infiltriert. Und das ist noch nicht alles. Für Cassie ist klar: Die Anderen versuchen, die Menschheit auszulöschen. Was wäre, wenn sie vielleicht sogar bereits der letzte Mensch auf Erden wäre?

Für Cassie beginnt ein Spießrutenlauf. Nachdem sie ihre Eltern verloren hat, setzt sie alles auf die Suche nach ihrem kleinen Bruder, der sich in feindlichen Händen befindet. Die Suche wird zu ihrer persönlichen Lebensaufgabe. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass Cassie nicht weiß, wem sie noch vertrauen kann: "Das ist es, was die Anderen mit uns gemacht haben. Ohne gegenseitiges Vertrauen kann man sich nicht verbünden, um gemeinsam zu kämpfen. Und ohne Vertrauen gibt es keine Hoffnung." Schwer verletzt wird Cassie von Evan gerettet und findet in ihm einen Verbündeten auf der Suche nach ihrem Bruder. Doch auch bei Evan kann sie das Misstrauen einfach nicht ablegen.Unterdessen hat Zombie das tödliche Virus überlebt und somit die dritte Welle bekämpft. Er findet sich im Camp Haven wieder. Hier trainiert er, um gegen die Anderen bestehen zu können. Doch schon bald entdecken Zombie und seine Freunde, dass sie getäuscht wurden und nichts so ist, wie es scheint.

Rick Yancey hat hier meiner Meinung nach wirklich einen Clou gelandet. Der Roman, der aus Sichtweisen verschiedener Charaktere geschrieben ist, hält im ganzen Verlauf eine unheimlich tolle Spannung aufrecht. Als Leser fieberte und rätselte ich die ganze Zeit mit den Charakteren mit und wurde aufgrund der personalen Erzählperspektive auch immer wieder überrascht. Das Buch lässt sich gut lesen, da es sich um einen flüssigen Text handelt und die Sprache sehr angenehm ist, wie ich finde. Neben Dramatik und ein wenig Romantik kommt auch der Humor nicht zu kurz. Cassie hat immer wieder herrliche Bemerkungen auf der Zunge, die vor Sarkasmus nur so triefen. Das Buch endet in einem Cliffhanger, sodass ich mir nach dem Lesen direkt den zweiten Band der Geschichte gekauft habe, da ich wirklich gespannt auf den weiteren Verlauf war. Ich kann "Die 5. Welle" einfach nur empfehlen, denn ich hatte einen überaus großen Lesespaß und konnte das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen.