Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Verschenktes Potential!

Pandemonium - Lauren Oliver

Pandemonium
von Lauren Oliver

Lasst mich nicht lügen, ich war schon nicht vollkommen begeistert von Delirium. Ich fand das Buch alles andere als schlecht, aber ich hatte mir nach dem vielen Hype doch mehr erwartet gehabt. Das lag vor allem an der Idee, dass Liebe in der Zukunft als Krankheit gilt.
Pandemonium? Das war für mich eine ziemliche Enttäuschung. In der Retrospektive war es kurz davor, in die Sequels - Hell No! Kategorie zu rutschen. Davor bewahrt hat es eigentlich nur die Tatsache, dass meine Erwartungen nicht so hoch waren wie an die meisten anderen Bücher der Kategorie.
Also, was hat mich an Pandemonium gestört? Nun zum einen ist diese Geschichte von zwei verschiedenen Zeitpunkten aus erzählt. Während mich das jetzt durchaus interessiert hat, kam ich nicht drum herum, das damals schon nach ein, zwei Szenen zum Einschlafen langweilig zu finden. Das hat mich alles nicht ein Stück interessiert, weil man ja ohnehin schon wusste, wo Lena sich im jetzt befindet und, dass sie im jetzt nicht mehr in Gefahr ist, beziehungsweise nicht in der Gefahr, in der sie in der Vergangenheit irgendwann einmal schwebte. Das gibt dem Wort "vorhersehbar" eine völlig andere Bedeutung, weil man nicht nur spekuliert, sondern tatsächlich WEIß, wie ihre Zukunft aussehen wird. Ich habe die Vergangenheitsteile irgendwann auch einfach nur noch übersprungen, weil mich das so wenig interessiert hat. Versteht mich nicht falsch, die Rebellin, die Lena aufliest, Raven, war Kickass und ich hatte auch das Gefühl, dass sie auf Lena abgefärbt hat, aber... WARUM wurde das alles im Rückblick erzählt und nicht einfach ganz normal SO WIE JEDER NORMALE MENSCH DAS AUCH MACHT?! Es gibt schließlich einen Grund, warum Autoren ihre Geschichten normalerweise in chronologischer Reihenfolge schreiben: Das ist verdammt nochmal zehntausendmal spannender und hält den Leser bei der Stange! Es gibt Autoren, die es trotzdem hinbekommen, dass man diese Parts gebannt verfolgt, aber Lauren Oliver ist das zumindest bei mir nicht gelungen und da diese die ganze Sache auch keinen Sinn hat, ist das für mich vollkommen unverständlich.
Und dann war da die Sache mit Julian und Alex. Im Ernst?! Schon wieder ein Liebesdreieck? Sind alle Autorinnen dieser Welt Banane oder so? Vor allem immer diese unnötigen Liebesdreiecke. Zuerst fand ich das alles unglaubwürdig wie es verlaufen ist, dann mochte ich es aber wirklich gern. Ich mochte die Julian-Lena Kombi sehr gerne, aber gleichzeitig habe ich mir ständig gedacht, dass Alex ja eh noch am Leben ist, weil es in Büchern grundsätzlich KEINE Toten gibt, wenn die Leichen nicht gesehen werden. Außer in Büchern, in denen eh alle paar Seiten jemand abkratzt *hust* Mockingjay *hust*. Und das lässt einen wissen: Oha, Requiem wird sowas von ein Liebesdreieck haben. Auch war der Konflikt von Lena und Julian der gleiche wie der von Alex und Lena. Der eine ist mit der Krankheit infiziert, der andere hat Angst etc.
Und dann dieses Ende... Uff... Ja, das habe ich ja jetzt gar nicht kommen sehen, ne.... NEIN... Überhaupt gar nicht...
Ja, ehm DOCH!
Das Beste an der Geschichte bleibt noch immer der himmlische, wunderschöne Schreibstil. Das kann man Lauren Oliver wirklich nicht vorwerfen. Und wieder frage ich mich: Warum müssen Autoren mit schönem Schreibstil immer so einen Kappes verzapfen? Ich sage nur Ally Condie...