Rezension

Versöhnung nach den Jahren des Schweigens möglich?

Sommer der Versöhnung - Darcie Chan

Sommer der Versöhnung
von Darcie Chan

Bewertet mit 5 Sternen

Darcie Chan entführt uns auch in ihrem zweiten Roman nach Mill River, einem kleinen Ort in Vermont, der bereits Handlungsort in ihrem Erstlingswerk "Sehnsucht nach Mill River" war.

In dieser Geschichte geht es dieses Mal um die Schwestern Rose und Emily, die seit einem Ereignis in der Vergangenheit kein Wort mehr miteinander gewechselt und den Kontakt abgebrochen haben. Nun ist ihre Mutter tot und gemeinsam müssen sie diese zu Grabe tragen. Bei der Testamentseröffnung erfahren die ungleichen Schwestern, die früher in ihrer Kindheit unzertrennlich waren, dass sie nur gemeinsam das Erbe antreten können und ein Rätsel lüften müssen. Werden sich die zwei zusammenraufen und den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen?

Ich bin ja ein totaler Fan von Büchern, die in mehreren Zeitebenen spielen und genau dies ist hier der Fall. Zum Einen erleben wir die Ereignisse in der Vergangenheit um Mutter Josie ab 1983, die den Tod ihres Mannes verarbeiten muss und nun alleinerziehend ist. Zum Anderen spielt die Handlung in der Gegenwart ganze 30 Jahre später.

Diese Erzählweise mit den zwei Zeitebenen führt dazu, dass man als Leser erfährt wie nahe sich die Schwestern einst standen und was später zum Bruch geführt hat. Die Spannung bleibt konstant erhalten und nach und nach werden erst die Geheimnisse gelüftet.

Die Handlung wird uns durch eine neutralen Erzähler näher gebracht, der Überblick über die einzelnen Personen hat. Die Charaktere waren für mich allesamt gut dargestellt, ich konnte mir ein gutes Bild von Mill River und seinen Bewohnern machen. Irgendwie erinnerte es so ein wenig an Dorfidylle, das hat mir gut gefallen. Man fühlte sich beim Lesen einfach nur wohl.

Fazit: Für mich ein großartiger Roman, der mich emotional berührt und zudem gut unterhalten hat. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.