Rezension

Verstaubt ist hier gar nichts.....

Animant Crumbs Staubchronik - Lin Rina

Animant Crumbs Staubchronik
von Lin Rina

Bewertet mit 5 Sternen

"Animant Crumbs Staubchronik" von Lin Rina ist alles, nur nicht verstaubt. Und vor allem ein absolutes Jahreshighlight von mir.

Das Buch kommt mit einem wunderschönen Cover daher, welches einfach perfekt zum Inhalt passt. Wer auch immer die Gestaltung übernommen hat, hat sich hier definitiv selbst übertroffen. Für mich ist es eins der schönsten Cover, die ich je gesehen habe.
Lediglich den Titel finde ich nicht ganz passend. "Staubchronik" klingt für mich so alt und eben verstaubt.
Doch Animant ist eigentlich das komplette Gegenteil: Jung, clever und unglaublich liebenswürdig.

Wie das Cover erahnen lässt, spielt das Buch zu großen Teilen in einer Bibliothek. Und diese Bibliothek befindet sich im London des 19. Jahrhunderts.
Bei historischen Romanen lege ich normalerweise sehr viel Wert darauf, dass die Figuren sich auch historisch verhalten. Doch Animant entspricht häufig nicht ihrem gesellschaftlichen Stand zu dieser Zeit, in dem sie z.B. sehr untypische Worte verwendet. Jedoch lässt sie dies auf mich deutlich moderner wirken. Und genau so ist sie ja: Modern und emanzipiert.

Die Geschichte selbst ist äußerst vielfältig gestaltet, mit vielen unvorhergesehenen Ereignissen. Natürlich auch mit einer kleinen Liebesgeschichte.
Mich konnte sie von Anfang an in den Bann ziehen, im Mittelteil gibt es jedoch einige Längen, die man vielleicht hätte aussparen können. Das Buch endet zwar reichlich kitschig, aber einfach passend :)

Alles in Allem ist "Animant Crumbs Staubchronik" eine tolle Geschichte über eine junge Frau, die sich eben nicht so verhalten möchte, wie ihr Stand es vorgibt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses wunderschöne Buch, welches deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat :)

"Ich war immer der Meinung gewesen, Menschen könnten mich nie so gut unterhalten wie ein gutes Buch. Und jetzt musste ich mich fragen, ob es daran lag, dass die Menschen in meiner Umgebung jetzt andere waren oder ob ich mich auch verändert hatte." (S. 233)