Rezension

Verstörend: Schändung

Schändung - Jussi Adler-Olsen

Schändung
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 2 Sternen

*** Inhalt ***
Ein Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig. Ein Geschwisterpaar ist brutal ermordet worden. Der Verdacht fällt auf eine Gruppe junger Schüler eines exklusiven Privatinternats, die für ihre Gewaltorgien bekannt sind. Erst Jahre nach dem Mord ist einer von ihnen geständig.
Zwanzig Jahre später. Als Carl Mørck vom Sonderdezernat Q für unaufgeklärte Fälle in Kopenhagen aus dem Urlaub zurück kommt, hält ihm sein Assistent Hafez el-Assad die alte Rørvig-Akte unter die Nase. Niemand weiß, warum sie wieder aufgetaucht ist. Der Fall war schließlich geklärt. Dennoch scheint jemand daran interessiert zu sein, die die Geschichte noch einmal aufzurollen. Als den Ermittlern von oberster Stelle weitere Nachforschungen strikt verboten werden, ist ihnen sofort klar, dass hier etwas zum Himmel stinkt. Die spuren führen hinauf bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft, in die Welt der Aktienhändler, Reeder und Schönheitschirurgen – und sie führen ganz weit nach unten, zu Kimmie, einer Obdachlosen: äußerlich hart wie Granit, doch mit einer blutenden Seele. Diese Frau scheint etwas zu wissen, das drei höchst einflussreichen Männern zum Verhängnis werden könnte. Die Treibjagd ist eröffnet …

*** Meine Meinung ***
Tja, was soll ich dazu schreiben? Adler Olsens Beschreibungen der Gewalttätigkeiten sind mehr als heftig, ja, ich finde sie sogar verstörend. Wenn ich dachte, dass Mo Hayders „Tokio“ eklig und widerlich war, dann ist „Schändung“ definitiv die Krönung dieser Bezeichnungen.
Für mich ist es ein Unterschied, ob der Pathologe erzählt, was dem Opfer angetan wurde oder ob man „live“ dabei ist, wenn jemand mehr als verprügelt wird. Sorry, aber auch die sinnlose Gewalt Tieren gegenüber hat mich echt Seiten überblättern lassen, sonst hätte ich wahrscheinlich geko…
Bei den Charakteren konnte ich nicht wirklich jemanden finden, in den ich mich hineinfinden konnte, noch nicht mal der Ermittler kam mir sympathisch rüber. Sein Verhalten war teilweise nicht nachvollziehbar und auch die anderen Polizeibediensteten sind mehr als seltsam – ein Kuriositäten-Kabinett.
Ich hatte stellenweise das Gefühl, dass Adler Olsen ein krasser, verstörender Abklatsch von Larsson ist. Oder es liegt daran, dass ich sie nach einander gelesen habe, aber die Parallelen in Handlung und Gewalttätigkeiten finde ich schon auffällig.
Wenn ich mal die abartigen Stellen ausblende, muss ich schon sagen, dass die Spannung sich stetig, wenn auch langsam steigert. Das Ende ich wirklich ein Ende und ich muss im Anschluss mal wieder etwas nettere Lektüre als Thriller lesen.
Auch dieses Buch ist nichts für zartbesaitete Leser und selbst ich hatte komische Träume während der Lektüre. Es gibt 2 Sterne für das Buch, weil der Ansatz gut, die Schreibweise recht flüssig und die Spannung vorhanden ist.

Kommentare

Catherine Buchling kommentierte am 17. Oktober 2013 um 00:05

Ich habe grade erst den ersten Band der Reihe gelesen und fand ihn unheimlich spannend!

mesu kommentierte am 18. Oktober 2013 um 09:22

Es macht immer wieder Spaß Bücher über Karl Morck und sein Team zu lesen.

Mir gefällt´s

JA2085 kommentierte am 17. Februar 2014 um 12:31

Seitenweise überblättern wegen der Gewaltszenen gegen Tiere? Das wurde doch nur in ein; zwei Sätzen angerissen und nicht ansatzweise detailliert beschrieben...