Rezension

Verstrickt

Blutige Fesseln
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Will Trent und seine Partnerin Faith Mitchell werden zu einem Tatort gerufen an dem es wirklich schlimm aussieht. Ein Toter wurde in einem verlassenen Lagerhaus gefunden und sehr viel Blut, das nicht allein vom dem Toten stammen kann. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen ehemaligen Polizisten. Das Blut hat die selbe seltene Blutgruppe wie das von Wills Frau Angie Polaski. Zwar lebt Will von seiner Frau getrennt, das heißt aber nicht, dass Angie Will je losgelassen hätte. Noch brisanter werden die Ermittlungen, durch den Umstand, dass das Gebäude einem promitenten Sportler gehört, gegen eine eine Ermittlung wegen Vergewaltigung due die Machenschaften der Anwälte des Beschuldigten im Sande verlaufen musste.

 

In diesem achten Fall um den Ermittler Will Trent hat Karin Slaughter einen Nerv getroffen. Seit Will Trent und die Ärztin Sara Linton ein Paar sind, leidet ihre Beziehung an ihren jeweiligen Vorlebens. Für Sara Linton scheint nach Jeffrey Tollivers Tod jeder andere nur eine zweite Wahl sein zu können. Will dagegen kann seine gestörte Beziehung zu seiner Noch-Ehefrau nicht ganz aufgeben. Schließlich begleitet sie ihn schon seit seiner Jugend. Und nun erweckt alles den Eindruck als sei Angies Rolle in diesem Fall durchaus undurchsichtig. Kann sie bei dem Blutverlust überhaupt noch am Leben sein? Wäre ihr Tod eine Erlösung oder würde das alles noch schlimmer machen? Natürlich lässt Will es sich nicht nehmen, jede Spur zu verfolgen, obwohl er wegen persönlichen Involviertheit besser Zurückhaltung übte.

 

Spannend, mitunter brutal und blutig geht es zu in diesem Thriller- Gebannt verfolgt man die Ermittlungen, die immer neue Verwicklungen zutage fördern. Dabei spürt man Wills Zerrissenheit, wenn es um Angie Polaski geht. Mal wieder war sie verschwunden und nun drängt sie sich auf eine Art zurück in Wills Leben, die Will mit Widerwillen aber auch Sorge erfüllt. Was ist in diesem Lagerhaus nur geschehen. Gerade, wenn man meint, man habe einen Lösungsansatz gefunden, überfällt einen die Autorin mit einer doch ganz anderen Idee, so abwegig, dass sie doch schon wieder logisch erscheint. Man mag sich an Angie Polaskis Charakter und ihren übergriffigen Verhaltensweisen stoßen und möglicherweise tut man sich etwas schwer damit mit welcher Selbstverständlichkeit in der vermeintlich normalen Welt Amerikas mit schweren Waffen hantiert wird. Doch dieser Thriller bietet eine komplexen und auergewöhnlichen Fall, der einem genauso an die Nieren geht wie dem Ermittler. Trotz der wiederstreitenden Gefühle, die gerade Angie Polaski auslöst, ist es kaum möglich den Roman aus der Hand zu legen, wenn man einmal mit der Lektüre begonnen hat.