Rezension

Verwirrend und tieftraurig

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm - Selja Ahava

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
von Selja Ahava

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch fängt sehr spannend an.
Ein wirklich gruseliger Prolog schmeißt einen ins Geschehen.
Danach geht es allerdings eine ganze Zeit lang fast beschaulich zu. Man lernt die beiden Freundinnen Kristin und Lina kennen. Kristin steht mit beiden Beinen im Leben. Nur den richtigen Mann hat sie noch nicht getroffen und das belastet sie sehr.
Lina betreibt einen Bahnhofskiosk. Eine merkwürdige Krankheit verschafft ihr regelmäßig schlaflose Nächte.
Und dann ist da noch Ariana, die mit Kristin und Lina zur Schule gegangen ist, die aber nie jemand mochte, die auch heute noch verzweifelt Anschluss sucht.

Plötzlich brennt Linas Kiosk. Nach und nach kommen seltsame Dinge ans Licht.
Zwei Drittel des Buches sind zunächst nur verwirrend. Man hat erst mal einige Leute, einige Geheimnisse und jede Menge Rätselhaftes zu verdauen. Zwischenzeitlich glaubt man kaum, dass es da Zusammenhänge geben kann. Da hat die Mutter dunkle Geheimnisse, Väter sind anders als man dachte und auch die Großmutter verbirgt etwas. Vielleicht ist sie auch nur senil?

So gibt es viel zu rätseln, aber thrillermäßige Spannung kommt erst ganz am Schluss auf.
Das Meiste ist mysteriös aber nicht wirklich gefahrvoll, bis auf ein paar ekelhafte Zwischenspiele. Die sind dann aber gleich richtig eklig!
Die Fäden der vielen Geheimnisse kommen am Ende zusammen und bieten eine sehr unerwartete finale Überraschung, aber so ganz überzeugt hat mich das doch nicht. Vielleicht gab es auch einfach ein paar Geheimnisse zu viel?