Rezension

Verwirrend, zu viele Zeitsprünge

Oneiroi - Zoe Zander

Oneiroi
von Zoe Zander

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Buch lockt mit einem sehr gelungenen Cover, der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte. Julia verliert sehr früh ihre Eltern und den jüngeren Bruder, diesem Trauma scheinen ihre Albträume zu entspringen, an die sie sich hinterher aber nie erinnert kann. Die spannende Frage der Geschichte ist, ob die Albträume auch etwas damit zu tun haben, dass alle Männer sterben, die sich Julia nähern bzw. für die sie etwas empfindet. Einziger Trost und Halt scheint ihr älterer Bruder Roland zu sein.
Die Autorin Zoe Zander kann schreiben. Sie versteht es, die Leser in ihren Bann zu ziehen, auf falsche Fährten zu führen und ... dann kommt wieder einer dieser unzähligen Zeitsprünge und der Leser bleibt verwirrt zurück. Warum diese Zeitsprünge? Jahre vor, Wochen zurück, Jahre zurück, Jahre vor ... Ich gebe es zu, irgendwann war ich so verwirrt, dass ich keine Lust mehr hatte, das Buch weiterzulesen. Das ist schade, denn geradliniger erzählt hätte die sich über gut zwanzig Jahre hinziehende Geschichte durchaus das Potential, mich zu begeistern. Die Figuren sind, soweit ich sie kennenlernte, interessant und vielschichtig. Aber durch die Zeitsprünge erfahren wir immer nur Bruchstücke einer Handlung, wichtige Informationen werden viel später "rückblendend" geliefert. Mir ging es so, dass ich bald gar nicht mehr wusste, was vorher und was nachher geschehen war, wodurch die Geschichte ihre Logik und Nachvollziehbarkeit verlor. Fast war es, als befände ich mich selbst unter Dämonen, in einem Albtraum, der mich in Raum und Zeit umherwirbelte, sodass ich den Überblick verlor. 
Ich fragte die Autorin auch den Gründen für diese Zeitsprünge und bekam zur Antwort, dass die Story genau in dieser Abfolge in ihrem Kopf entstand. Das finde ich bewundernswert, denn ich hätte selbst beim Schreiben völlig die Übersicht verloren. 
Fazit: Leider nur 2**. Immerhin hat die Autorin mich neugierig gemacht, sodass ich ihr nächstes Buch gern lesen werde, wenn es anders aufgebaut ist.