Rezension

Verwirrspiel

Totenengel - Mark Roberts

Totenengel
von Mark Roberts

Detective Eve Clay ermittelt in Liverpool in einem spektakulären Mordfall. Ein greiser Kunstprofessor wurde grausam ermordet, von einem Speer durchbohrt und wie ein Stück Vieh aufgehängt. Seine Tochter bricht, nachdem sie ihren Vater so vorgefunden hat, zusammen. Was steckt hinter diesem bizarren „Kunstwerk“? Bei ihren Ermittlungen stößt Clay auf mehrere Motive, religiöser Fanatismus ist nur eines von ihnen. Der Autor Mark Roberts hat mit „Totenengel“ einen rasanten, actionreichen Thriller geschrieben. Es ist die Fortsetzung von „Totenprediger“, dem ersten Band der Reihe um Eve Clay. Man kann dieses Buch aber unabhängig davon lesen, ob man „Totenprediger“ gelesen hat, nur die Hintergründe von Eve Clays Vergangenheit werden nicht ganz klar. Nachdem es im Prolog einige Andeutungen auf eine schwierige Kindheit gab, erfährt man nicht wirklich, wie Eve aufgewachsen ist – leider. Der Schreibstil in „Totenengel“ ist klar und flüssig. Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, was mir persönlich sehr gut gefällt, so hat man immer das Gefühl, es passiert gleich was Neues, man muss schnell weiter lesen. Für den Leser sind anfangs die relativ vielen Namen eine Herausforderung, gerade, weil manchmal der Vorname, manchmal aber auch der Nachname genannt wird. Vielleicht erschien das aber auch nur mir mit meinem mangelnden Namensgedächtnis so… Thematisch empfinde ich das Buch als etwas überladen, etwas weniger wäre hier für meinen Geschmack mehr gewesen. Nichtsdestotrotz ist es ein spannendes Buch, das die Bezeichnung „Thriller“ verdient, besonders auch, weil die Auflösung des Falls mich völlig überrascht hat. Das Cover lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier um einen Thriller handelt: Schwarz und der Titel als Kreuz arrangiert, das gefällt mir sehr gut. Und der Titel? Ja, der passt auch, und macht neugierig auf dieses Buch.