Rezension

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Verzwickter Mord

Leb wohl, Tirol! - Wolfgang Gösweiner

Leb wohl, Tirol!
von Wolfgang Gösweiner

Gerhard Gruber ist ein junger Privatdetektiv, zumindest versucht er sich in Ansätzen an einer solchen Tätigkeit. Hilfe bekommt er oft von seinem eher zwielichtigen Freund Manni und anderen eher schrägeren Gestalten aus dessen Clique.

Grubers neuer Auftrag läßt ihn an der Bewachung eines wichigen russischen Investors teilhaben. Bei dieser Gelegenheit wird er Zeuge wie dieser und seine Geschäftspartner aus Innsbruck eine Leiche finden. Es handelt sich um die junge Veronika Plattner, Tochter eines angesehenen Arztes aus Innsbruck. Die Polizei beginnt mit ihren Ermittlungen und Gruber stößt auf einen alten Bekannten aus der Polizei mit dem ihn eher unschöne Erfahrungen verbinden. Angestachelt durch die komische Zeugenbefragung und die unterschwellige Ahnung die Tote zu kennen, da Gruber irgendwie das Gesicht der Toten bekannt vorkommt, macht er sich aus einer Laune heraus zusammen mit seinen Kumpels auf eigene Faust an die Ermittlungen. Sie finden heraus, daß Veronika schon in jungen Jahren von zu Hause ausgerissen war. Ihre Drogensucht hatte sie bald zu Grunde gerichtet. Ihre gute Freundin Julia, die auch der Sucht verfallen ist, kann ihnen einiges berichten. Ein ehemaliger gewalttägiger Freund von Veronika gerät ins Visier. Er konnte es nicht akzeptieren, daß Veronika einen neuen Freund hatte, der ihr helfen wollte, ein neues Leben zu beginnen. Dies hatte sich eigentlich schon gut angelassen, denn Veronika hatte einen Job, wenn auch nur in einem dubiosen Call-Center. Aber auch die Eltern von Veronika sind alles andere als unverdächtige Zeitgenossen. Gruber sticht mit seinen eigenmächtigen Ermittlungen in ein gefährliches Wespennest und ahnt noch nicht, wie der Tod Veronikas ihn auch persönlich betrifft.

Hatte ich anfangs noch meine Schwierigkeiten mit diesem Krimi, der mich mit einigen vielen ins Spiel gebrachten und mir nicht ausführlich genug charakterisierten Personen und leider nur äußerst mäßiger Spannung nicht so fesseln konnte, so wurde dies im Verlauf des Krimis jedoch etwas besser und interesante Wendungen taten sich auf, so daß ich mich mit dem Kriminallfall gedanklich besser beschäftigen konnte. Leider ist der Privatdetektiv Gruber nicht unbedingt ein knallharter Ermittler, sondern eher ein gemütlicher und naiver Möchtegern-Ermittler mit schon recht schrägen Helfern, daher fand ich dieses Team recht gewöhnungsbedürftig. Der Schreibstil ist dementsprechend auch recht locker und flapsig, aber oftmals auch sehr unterhaltsam. Von mir gibt es daher wohlverdiente 3 Sterne.