Rezension

Viagello hat mich verzaubert

Die längste Nacht - Isabel Abedi

Die längste Nacht
von Isabel Abedi

Inhalt:
Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah – in jener längsten Nacht ...

Meinung:
Nachdem Vita ihr Abi in der Tasche hat geht es mit ihren beiden besten Freunden Trixie und Danilo mit dem VW-Bus auf große Europatour. Ihre Reise führt die Freunde in das kleine Dörfchen Viagello. Dieses Örtchen löst etwas in Vita aus und die Reise nimmt eine ungeahnte Wendung. Hängt dies vielleicht mit dem unveröffentlichten Manuskript zusammen, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters gefunden hat und dessen Handlungsort Viagello ist? Vita begibt sich auf eine spannende Reise und muss feststellen, dass ihre Vergangenheit noch einiges für sie bereithält.

Aufgrund des Klappentextes war ich sehr gespannt auf das Buch. Da ich normalerweise eher Fantasybücher lese, war ich neugierig darauf wie mir dieses Buch, was nicht viel mit Fantasy am Hut hat, gefallen würde.
Zu Anfang viel es mir ein wenig schwer in die Geschichte hineinzukommen. Ich konnte wenig mit Vitas Eltern anfangen und Vita tat mir aufgrund dieser Eltern einfach nur Leid. Sobald die Freunde jedoch ihre Reise beginnen war ich gefangen von der Magie die Isabel Abedis Worte in mir auslösten.
Viagello erwachte vor meinem inneren Auge zum Leben und ich konnte mir dank der tollen Beschreibungen alles ganz genau vorstellen. Ich war gefangen von der tollen Kulisse und ertappte mich dabei wie ich meinen nächsten Urlaub in eben dieses wunderschöne Dorf in Italien verlegte.
Der bildgewaltige Schreibstil machte es mir immer einfacher in die Welt von Vita einzutauchen und alles andere um mich herum zu vergessen.

Während der gesamten Geschichte rätselt man als Leser mit was das große Geheimnis hinter allem ist. Ich stellte Vermutungen an, verwarf sie wieder und überdachte alles noch einmal neu. Natürlich sind ein paar Dinge zu erahnen, aber nicht alles ist für den Leser sofort offensichtlich. Gemeinsam mit Vita suchte ich die Antworten auf ihre Vergangenheit und tastete mich Stück für Stück an diese heran.
Ein Manko war für mich jedoch, dass die restliche Handlung an manchen Stellen etwas sehr in die Länge gezogen wirkte.

Vita war mir vom ersten Augenblick an sehr sympathisch. Aufgrund ihrer nicht ganz einfachen Kindheit und Eltern, die sie etwas vernachlässigt haben, schloss ich Vita schnell in mein Herz.  
Auch ihre beiden besten Freunde, die lebenslustige und unternehmungsfreudige Trixie und der ruhige Danilo, mochte ich sehr gerne. Und dann hätten wir da noch Luca, der mich mit seiner Art schnell in seinen Bann ziehen konnte.
Ganz besonders berührt hat mich die Liebesgeschichte zwischen Vita und Luca. Diese bahnt sich zeitlich gesehen zwar sehr schnell an, aber dies war keinesfalls ein Störfaktor. Man merkte einfach in jedem Satz und in jeder Geste, dass zwischen den beiden etwas ganz besonderes ist.

Fazit:
Das Buch mit seinem herrlichen Schreibstil hat es geschafft mich zu verzaubern und zu berühren. Vor allen Dingen das Geheimnis hinter allem und die zarte Liebesgeschichte konnten mich überzeugen. Von mir gibt es gute 4 von 5 Hörnchen.