Rezension

Viel Aktion, Charme, skurrilen Passagen sowie anhaltender Spannung

League of Fairy Tales. Die letzte Erzählerin - Tina Köpke

League of Fairy Tales. Die letzte Erzählerin
von Tina Köpke

Bewertet mit 4 Sternen

Tina Köpke lebt in Berlin und liebt es Geschichte über starke Protagonisten zu schreiben. Mit ihrem Debütroman hat sie 2017 den „Indie Autor Community Preis“ gewonnen. Ihr neuestes Buch ist „League of Fairy Tales – Die letzte Erzählerin“, bei der sie ihre Leser in eine märchenhafte Fantasiewelt entführt.
Die Story spielt in der realen Welt sowie in einer Fantasiewelt, der Anderswelt, mit Wesen aller Sagen, Mythen und Märchen. In der dritten Person aus den Perspektiven von Peyton, Rufus und Eli wird die Geschichte erzählt. Durch dieses Stilmittel werden andere Sichtweisen geschaffen, die Einblicke in die Gemütszustände der einzelnen Protagonisten geben.
Peyton, die starke Frau in der Geschichte, ist schlagfertig und der Sarkasmus in Person. Mit ihrer direkten Art kommt sie zumeist mutig, wild, furchtlos und ungeduldig rüber. Sie erfährt, dass sie eine Erzählerin ist und bleibt zugleich neugierig und widerspenstig. Ihr zur Seite steht ihr bester Freund und Mitbewohner Rufus, der vor allem bodenständig, introvertiert und zugleich neugierig ist, für sie den Beschützer spielt und ebenso ein Seelenverwandter ist. Eli, der Hüter, ist enthusiastisch, emphatisch, neugierig, faszinierend sowie fokussiert und behutsam, und teilweise sogar fast schüchtern.
Ein breites Spektrum der Charaktereigenschaften spiegelt sich auch in dem Schreibstil der Autorin wieder. Dieser ist plätschernder fast märchenhaft, zeigt sich zugleich schlicht sowie kommt einerseits sehr locker rüber, andererseits sehr dynamisch. Die Sprache ist leicht und wie in Watte gepackt, ähnlich wie bei einem Märchen, aber subtiler eingesetzt.
Einlullende Szenenbeschreibung mit viel Detailverliebtheit und Charme treffen auf gute Gedankenketten, die sich wie selbstverständlich mit authentischen und leidenschaftlichen Emotionen verknüpfen. Mit viel Sarkasmus und Ironie werden einzelne Szenen und Handlungen schön aufgelockert.
Außerdem zeigt Tina Köpke einen gekonnten Einsatz von Fantasie- und Märchenelementen. Magische Kräfte oder sonstige Erlebnisse werden so intensiv erläutert, als würde man alles selbst erleben. Das durchwegs vorherrschende Gefühlschaos rundet das Gesamtbild der Story ab.
Nach und nach steigt man in die Geschichte in. Es wirkt einfach und nicht aufgezwungen. Man liest sich etwas ein und kann sich in Ruhe auf die Protagonisten einlassen. Dennoch geht es am Anfang etwas zäh voran. Vor allem ab dem zweiten Drittel dann wird es jedoch richtig aktionsgeladen und spannend.
Als Leser tauch man in eine herrlich skurrile und verrückte Welt wie bei „Alice im Wunderland“ ein mit vielen bekannten Figuren. Auch einige Unerwartete Wendungen treten ein, doch dann stockt der Abschnitt nochmals bis alles letztlich zu einer grandiosen, dynamischen und dramatischen Schlusspassage kommt.

Fazit:
League of Fairy Tales – Die letzte Erzählerin ist eine märchenhafte und zugleich fantasievolle Story mit viel Aktion, Charme, skurrilen Passagen sowie anhaltender Spannung. Die Autorin Tina Köpke konnte über weite Abschnitten mit ihrem plätschernden und lockeren Schreibstil, einer dynamischen Handlung mit unerwarteten Wendungen sowie einem grandiosen Finale durchaus überzeugen.

League of Fairy Tales – Die letzte Erzählerin erhält von mir 4 von 5 Sternen.
(Ein Dank den Dark Diamonds-Verlag sowie Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)