Rezension

Viel Bla Bla, wenig Reisegefühl...

Ohne Geld bis ans Ende der Welt - Michael Wigge

Ohne Geld bis ans Ende der Welt
von Michael Wigge

Bewertet mit 2.5 Sternen

Lese ich einen Reisebericht, dann erwarte ich vom Autor, dass er mich mitnimmt. Für ein paar Lesestunden entführt, an die Orte die er bewandert, gesehen und erlebt hat. Für einen Moment eintauchen lässt in die fremden Kulturen, die mir unbekannten Orte und Situationen. Michael Wigge hat dies bei seinem Buch "Ohne Geld bis ans Ende der Welt" leider nicht geschafft.

Statt dem Leser die besuchten Länder und Orte näher zu bringen erzählt Wigge viel mehr von seinem täglichen einen Schlafplatz zu finden, gratis etwas nahrhaftes zu bekommen oder Mitreisegelegenheiten von A nach B ausfindig zu machen. Leidig sind dabei die ständigen Wiederholungen, die sich zwangsweise ergeben. Heute bei Couchsurfer A auf dem Sofa, morgen bei Couchsurfer B. Kostenblose Mitreisegelegenheiten ergeben sich auch - in der Regel- nur per Anhalter oder Schwarzfahrer in Zügen oder per Bus. Nicht das ich das Buch komplett verreissen möchte. In der Tat werden insbesondere bei der Südamerika-Durchquerung auch einzelne kulturelle Themen aufgegriffen und dem Leser näher gebracht. Dieses Buch hätte jedoch sehr an Wert und Qualität gewonnen, wenn sich Michael Wigge beim Schreiben etwas mehr auf das "um ihn herum" konzentriert hätte und nicht ständig sein eigenes fort- und auskommen im Buch vermittelt hätte.