Rezension

Viel Realität, die einen erschreckt

Zersetzt - Andreas Gößling, Michael Tsokos

Zersetzt
von Andreas Gößling Michael Tsokos

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der zweite Thriller um Rechtsmediziner Dr. Fred Abel spielt zeitlich gesehen vor Teil 1, Zerschunden. Nach wie vor ist Abel einem einfach sympathisch, wenn er auch zeitweise ein wenig überkonstruiert perfekt wirkt. Aber auch dieses Mal hat Abel wieder mehr als einen Fall zu lösen, was er mit Bravour meistert. Im Pseudostaat Transnistrien soll er gleich zwei Leichen obduzieren und identifizieren und begibt sich dadurch in Lebensgefahr. Daheim in Berlin erwartet ihn dann ein scheinbar schon seit Jahren aktiver Serienmörder, der ihm irgendwie bekannt vorkommt.

Überragend finde ich auch diesen Thriller nicht, an manchen Stellen ist es irgendwie alles zu viel - zu viel Handlung, zu viele Mörder, zu viel Perfektion des Protagoisten. Was ihn aber lesenswert macht ist der Hintergrund, dass Tsokos selber Rechtsmediziner ist, also weiß, wovon er spricht, und er zusätzlich noch reale Fälle in seinen Thrillern verarbeitet. Diese Verbindung zur Realität macht "Zersetzt" auf eine Art und Weise spannend, die dem ein oder anderen fiktiven Thriller mehr als abgeht.