Rezension

viel Witz und Humor, weniger Spannung

Fastenopfer - Anton Leiss-Huber

Fastenopfer
von Anton Leiss-Huber

Bewertet mit 3 Sternen

"Fastenopfer" ist ein toller Unterhaltungsroman. Für mich eher weniger ein Krimi.

Die Charaktere, besonders der Kommisar Max Kramer, seine unerwiderte Liebe Maria Evita, die attraktive Staatsanwältin Tina Rasske und die Haushälterin Schosi haben alle ihren besonderen Charme. Schosi ist wirklich ein Unikat und dem Autor sehr gut gelungen. Die schon im Klappentext erwähnte Staatsanwältin kam mir dagegen etwas zu kurz.

Durch die Story zieht sich wie ein roter Faden der Humor. Nicht nur die teilweise eingebaute bayrische Sprache sondern auch die zahlreiche lustigen Szenen machen das Buch zu einer tollen Unterhaltung.

Spannung fehlt allerdings an vielen Ecken. Den Anfang fand ich spannend. Der Mord wird sehr gut beschrieben, leider rückt er dann etwas in den Hintergrund.
Die Frage nach dem Mörder ist zwar allgegenwärtig. Allerdings wirken die Ermittler und alle anderen Personen eher gelangweilt darüber.

Es wird schnell klar, das es scheinbar bei einigen beteiligen Personen Geheimnisse gibt. Das ist toll gemacht.  Allerdings konnte ich weniger "mitermitteln" da ich das Gefühl hatte, die Ermittler selbst und die Geschichten der Bewohner im Dorf sind wichtiger.

Am Ende wurde alles aufgeklärt, doch auch nicht übermäßig. Gerade am Ende hätte die Story noch mehr ausgeschmückt werden können.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und trotz bayrischer Phasen sehr gut zu lesen.

Fazit:
Für einen Krimi fehlt die Spannung. Allerdings haben die Charaktere sehr viel Witz und Charme.
Ab und an kam auch einmal eine kleine Überraschung, so dass der Autor immer wieder zum weiterlesen anregt.
Allgemein hätte die Story mehr Tiefe und etwas Spannung vertragen können. Man merkt leider das es nur 248 Seiten sind. 

Wer aber auf die Spannung nicht so viel Wert legt und ein leichtes Buch zur Unterhaltung und auch zum Mitlachen sucht, der ist bei "Fastenopfer" genau richtig.