Rezension

Viel zu langatmig

Jane Eyre - Charlotte Bronte

Jane Eyre
von Charlotte Bronte

Bewertet mit 2.5 Sternen

Jane Eyre ist eine Figur, mit der ich einfach nicht warm werden konnte. Zu Beginn der Geschichte, als sie noch klein war und bei der bösen Tante lebte, war sie mir durchaus sympathisch. Kindlich aufmüpfig, voller Stolz und verletzter Emotionen mit einem ausgepräten Gerechtigkeitssinn. Je älter sie jedoch wurde, desto langweiliger und unverständlicher fand ich sie. Mir waren zeitweise weder ihr Handeln noch ihre Gedankengänge nachvollziehbar. Ihr Stolz ist für mich zu sehr an der falschen Stelle, ihr Trotz zu groß. Und leider auch noch gegen sich selbst gerichtet. Armes Mädchen. Das Ende des Buches hat mich Jane wieder ein wenig näher gebracht. Es war dann relativ versöhnlich. Aber nur relativ. Denn Jane war nicht das Einzige, das mich hier gestört hat.
Besonders schlimm fand ich, dass (für den Verlauf teilweise völlig unerhebliche) Gespräche in wörtlicher Rede seitenlang dargelegt worden sind. Man las und las und las und dachte sich "Wozu das Ganze? Wen interessiert das? Wem nutzt dieses Gespräch?" Wie sich häufiger mal heraus gestellt hat: Es tat nichts zur Sache. Das fand ich wirklich ermüdend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Kein Wunder, dass Jane nicht lange dazu brauchte um sich zu meiner Gute-Nacht-Lektüre runter zu arbeiten. 
Wenn ich gefragt würde, welche romantischen, schönen Klassiker ich empfehlen kann, Jane würde ich definitiv als Geht-gar-nicht mit aufzählen. Schade