Rezension

Viel zu wenig Action und Spannung für einen Psychothriller. Dennoch nette Unterhaltung.

Lass mich los - Jane Corry

Lass mich los
von Jane Corry

Lass mich los. Jane Corry

INFOS ZUM BUCH

Titel: Lass mich los
Autor: Jane Corry
Seiten: 576
Verlag: Diana Verlag
Handlungsort: London, und Devon, England
Erstveröffentlichung: 13. November 2017

INFOS ZUM AUTOR

„Nach ihrem Englischstudium arbeitete Jane Corry für Medien wie The Times, The Daily Telegraph, The Daily Mail und Woman. Sie ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann an der Küste im englischen Devon. Perlentöchter beruht zum Teil auf den wahren Geschichten ihrer Ahninnen, die in Borneo eine Kautschuk-Plantage besaßen. Von ihrer Großtante erbte sie eine Perlenkette, die sie niemals ablegt..“ (Quelle)

REZENSION

An dieser Stelle möchte ich dem Bloggerportal und dem Diana Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares danken.

Jane Corry ist für mich eine neue Autorin, deren vorherige Bücher ich nicht gelesen habe. Da es sich bei Lass mich los allerdings um einen Einzelband handelt hatte ich keine Probleme durch eine fehlende Vorgeschichte.

Für mich ist dies eines der Cover, welches ich sehr langweilig finde. Die Farben harmonieren zwar gut, aber die Schlichtheit lässt keinen Einblick in den Inhalt des Buches zu. Ebenso wenig verrät der Titel, den man allerdings sehr gut lesen kann, etwas über den Inhalt des Buches. Auch im Anschluss ans Lesen kann ich keinen Zusammenhang zwischen Titel, Cover und Inhalt feststellen. 

Das Buch handelt von zwei Personen:
Die junge Anwältin Lily lebt gemeinsam mit ihren frisch getrautem Ehemann Ed in einem Mehrfamilienhaus in London. Schon nach kurzer Zeit hat das junge Paar geheiratet. Im Anschluss an die Flitterwochen vertritt Lily einen Mann, der wegen des Mordes an seiner Freundin verurteilt wurde. Lily ist von der Unschuld des Mannes überzeugt, was auch zum Teil an ihrer eigenen Vergangenheit liegt. Aber es sind auch neue Beweise aufgetaucht, welche seine Unschuld beweisen könnten.
Carla ist ein junges Mädchen, welches im selben Haus wie Lily und Ed Macdonald lebt. Gemeinsam mit ihrer Mutter ist sie aus Italien nach England gekommen, aber auf Grund ihrer Herkunft hat sie keine leichte Schulzeit. Lily und Ed, der übrigens Künstler ist, kümmern sich am Wochenende häufig um das kleine Mädchen während Carlas Mutter arbeiten muss.
Neben dieser „Vergangenheit“ spielt das Buch im 2. Teil in der heutigen Zeit. Die Protagonistinnen begegnen sich durch Zufall wieder. Die Vergangenheit holt beide ein, stellt ihr Leben auf den Kopf und lässt an der Gutheit der Menschen Zweifel entstehen. 

Den Einstieg in die Handlung des Buches finde ich sehr gelungen. Genauso gut finde, ich das die Kapitel immer aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben wurden. Teilweise bekam man beim Übergang der einzelnen Kapitel sogar einen Einblick in ein und die selbe Situation aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Besonders der erste Teil des Buches hat mir persönlich total gut gefallen. Dieser Teil war sehr spannend und ich habe mit Lily und Joe mitgefiebert, wie der Prozess wohl ausgehen wird. Carla habe ich als kleines Rotzblag empfunden zu der ich wenig bis gar keine Sympathie aufbringen konnte. Ebenso erging es mir mit ihrer Mutter und mit Ed. Für mich waren Lily, Tony Gordon (ein Kollege von Lily) und Ross Edwards (ein Freund von Lily und Ed) die einzig sympathischen Figuren im ersten Teil des Buches. Zwar war es interessant die Welt aus Kinderaugen zu sehen, allerdings fand ich das Carla zu sehr „Hexe“ und zu durchtrieben für ihr Alter war, sodass mir ihr Verhalten sehr unkindlich erschien.
Der zweite Teil hat mich mehr gelangweilt als unterhalten. Die Probleme zwischen den einzelnen Charakteren und die gesamte Handlung im Allgemeinen erschien mir sehr erzwungen.
Lilys Vergangenheit und der Weg dorthin war das einzige, was das gesamte Buch auf irgendeine Weise spannend gemacht hat. Die Fälle die Lily bearbeitet waren mir persönlich zu oberflächlich, die Problematik mit Lilys und Eds Kind fand ich etwas schwer (schwer im Sinne von, das musste nun wirklich nicht noch sein).
Corry hat aber dennoch eine wunderbare Schreibweise, die es schafft Spannung aufzubauen und einen ans Buch zu fesseln. Das ans Buch fesseln kann aber auch daran gelegen haben, dass ich auf den Psycho-Moment gewartet habe, an dem etwas Spannendes passiert. Etwas das ich auch im Nachhinein nicht verstanden habe sind die Texte zwischen manchen Kapitel. Dort gab es immer wieder kurze Einschübe ohne Deklarierung der Namen und ich weiß bis heute nicht, wessen Gedanken dies sind oder welchen Sinn diese Einschübe haben sollten. Ich habe mich zwar gut unterhalten gefühlt und für einen Roman wäre das Buch auch vollkommen in Ordnung gewesen. Da es sich hier aber um einen Psychothriller handeln sollte, bin ich sehr enttäuscht. Es fehlte einfach an Spannung, das konnte auch Lilys Vergangenheit nicht wieder wett machen. Auch wenn das Ende wirklich überraschend war. Für mich ist dieses Buch definitiv kein Psychothriller und defintiv nur ein Roman, da ich mich aber dennoch gut unterhalten gefühlt habe, vergebe ich 3 Sterne. Allerdings wird Jane Corry nicht auf die Liste meiner Lieblingsautoren wandern.