Rezension

Viel zu wenig Tiefgang

Die Liebeserklärung - Jean-Philippe Blondel

Die Liebeserklärung
von Jean-Philippe Blondel

Bewertet mit 1.5 Sternen

Kurbeschreibung: Corentin arbeitet bei seinem Onkel Yvan, der beruflich auf Hochzeiten filmt. Auf einer Hochzeit filmt Corentin die Liebeserklärung von Aline an ihren Bräutigam. Dieser Moment stellt für Corentin einen "Aufwachmoment" da. Er fängt an unter anderem Freunde und Verwandte bei "Offenbarungen" zu filmen.

Cover: Eigentlich bin ich nicht so der Gelb-Fan, allerdings gefällt es mir bei diesem Cover trotzdem. Die Farbe und das Bild harmonieren so schön, dass man darüber hinwegsehen kann.

Lieblingszitat: "Wir haben etwas so viel Bedeutenderes gefunden. Zwischen uns ist dieser zarte Funke, der bewirkt, dass ich sogar nachts, wenn ich dich schlafen sehe, Lust verspüre, mein Leben an deiner Seite zu verbringen." (Seite 36-37)

Meine Meinung: Vorweg schon einmal, das Buch hat mir gar nicht gefallen. Die Hauptidee der Geschichte klingt wirklich super, total poetisch und tiefgründig. Das ist aber weit gefehlt. Es wird nur oberflächlich erzählt, gerade zu "monologartig". Dadurch entsteht überhaupt kein Tiefgang, kein Spannungsaufbau, keine emotionale Bindung an Charaktere oder Geschichte. Ich habe mir hier echt mehr erhofft. Klar das Buch hat echt wenig Seiten (159 S.), aber dadurch an der Story zu sparen, geht gar nicht!

Dem Buch fehlt generell der "rote Faden". Irgendwie scheint die Geschichte keinen tieferen Sinn zu haben. Für mich ist das keine richtige Handlung, die es rechtfertigt eine Geschichte darüber zu schreiben.
Das Ende macht alles noch viel schlimmer. Es ist regelrecht (sorry) dämlich, denn es macht die ganze Geschichte irgendwie kaputt (mehr kann ich leider nicht verraten ohne zu spoilern).

Den Charakteren steht man eigentlich relativ neutral gegenüber. Durch den Erzählstil kann man keine Bindung zu ihnen aufbauen. Bei Corentin gab es zwar Aktionen, die ihn sympathischer haben erscheinen lassen, aber für mich auch Aussagen, die das Gegenteil erwirkt haben.

Noch ein Mankel ist der recht hohe Preis der Buches. 18 Euro für dieses kleine, handliche 159 S. Buch find ich fast schon frech. Der Schutzumschlag ist schon hochwertiger, aber auch das rechtfertigt diesen Preise nicht. Für diese Geschichte wäre mir das definitv nicht wert.

Fazit: Ich habe auch von vielen gelesen, die den Erzählstil mögen. Deshalb denke ich das man diesen Stil entweder total mag oder ganz schrecklich findet. Ich gehöre leider zu letzterer Gruppe. Daher würde ich dieses Buch eigentlich niemanden weiterempfehlen. Ich gebe trotzdem 2 Sterne, da die Grundidee eigentlich toll war, die leider leider in der Umsetzung gescheitert ist.