Rezension

Viele Geheimnisse, wenig Spannung

Cassia & Ky 02. Die Flucht - Ally Condie

Cassia & Ky 02. Die Flucht
von Ally Condie

Bewertet mit 3 Sternen

Cassia befindet sich in einem Arbeitslager und sucht nach einer Möglichkeit in die Äußeren Provinzen zu Ky zu kommen. Diese Möglichkeit bietet sich ihr schließlich und zusammen mit Indie, einem Mädchen aus dem Lager, ergreift sie die Flucht durch die Canyons.
Ky kämpft als „Lockvogel“ in den Äußeren Provinzen, seiner früheren Heimat, in einem namenlosen Krieg gegen einen namenlosen Feind. Da die Überlebenschancen praktisch Null sind, möchte er so schnell wie möglich zurückkehren zu Cassia. Zusammen mit den Jungen Vick und Eli flüchtet er in die Canyons.
Währenddessen erfährt Cassia mehr über die „Erhebung“, die Rebellen gegen die Gesellschaft, angeführt von einem „Steuermann“. Sie möchte sich der Erhebung unbedingt anschließen, wenn sie Ky gefunden hat. Ky und die anderen geraten zu einer verlassenen Niederlassung der „Farmer“, einer autark lebenden Gruppe, mit der sein Vater früher Handel trieb. Die Jungen folgen der vermutlichen Route der Farmer auf eine Ebene, Dort erfolgt schließlich das langersehnte Wiedersehen von Ky mit Cassia. Zusammen überlegen sie, wie es weitergeht. Ky möchte sich nicht der Erhebung anschließen, verschweigt dies aber Cassia. Indie trägt ebenfalls Geheimnisse mit sich herum und was hat Xander mit seinen mysteriösen Botschaften an Cassia bezweckt?

Im zweiten Band der dystopischen Trilogie um Cassia und Ky erinnert mich nicht viel an eine Dystopie, es war vordergründig ein Liebesroman. Vor allem, als Cassia und Ky noch getrennt voneinander sind, kommt keine Spannung auf. Die Handlung des größten Teils des Buches spielt sich in den Canyons ab, man erfährt nur etwas über die Erhebung, die Farmer und den Beginn der Gesellschaft. Spannung kommt erst wieder am Schluss auf, als sie die Erhebung erreichen. Und dann ist schon das Ende des Buchs erreicht. Das gemächliche Dahinplätschern der Handlung störte mich sehr.
Auffällig war ebenfalls, dass innerhalb der Gruppe viele Geheimnisse herrschten. Beinahe jeder hatte etwas vor dem anderen zu verbergen, was natürlich zu Missverständnissen führte. Vor allem Indies Verhalten gab mir Rätsel auf und Kys Widerstreben der Erhebung gegenüber war mir zu konstruiert. Wer nun der Steuermann ist oder sein wird, ist eine interessante Prämisse für den Abschlussband. In diesem wird uns wohl auch das Liebesdreieck erhalten bleiben, da Xander wieder eine größere Rolle spielen wird. Alles in allem ist „Die Flucht“ kein berauschender Trilogie-Mittelteil, ich denke, dass die Autorin Ally Condie da mehr heraus holen hätte können.