Rezension

Viele schwache Charaktere

Schattenkrone - Eleanor Herman

Schattenkrone
von Eleanor Herman

Ich fürchte diese Rezension wird nicht ganz so positiv ausfallen wie bei den meisten Bloggern und Rezensenten. Nachdem ich das Buch fertig gelesen habe, kann ich zwar sagen, dass mir das Buch am Ende doch gut gefallen hat, aber zwischenzeitlich war ich doch sehr enttäuscht.

Zu allererst hatte ich das Gefühl, dass die Autorin keinem ihrer wirklich zahlreichen Protagonisten ein Hauch von Gefühlen zugeschrieben hat. Mir kamen sie alle wie herrenlose Marionette vor, die einfach sinnlos ohne über irgendwas nachzudenken handelten. Ich konnte stellenweise gar nicht nachvollziehen warum jetzt jemand etwas gemacht hat, da es einfach wie aus der Luft gegriffen gewirkt hat. Tatsächlich mochte ich besonders am Anfang des Buches am liebsten die "böse Cyn", was mir bei anderen Büchern normalerweise nicht passiert. Tatsächlich konnte mich bis auf Cyn so gut wie keiner der Charaktere überzeugen und ich mochte sie einfach alle nicht besonders. Ungefähr nach der Hälfte des Buches gelang es mir die Charaktere ein wenig besser zu verstehen und konnte mich dann doch noch in sie hineinversetzen.

Was mir doch sehr gefehlt hat, war Spannung. Der Anfang hat mir gut gefallen, aber grade der Mittelteil schwächelt sehr und hat sich wie Kaugummi gezogen. Das Ende fand ich dagegen toll geschrieben, es wurden Geheimnisse gelüftet und neue tauchten auf. Auch wurde endlich die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Alex und Kat aufgedeckt, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte. Insgesamt hat mich aber der Schreibstil der Autorin nicht komplett umgehauen. Man konnte ihn gut lesen, aber besonders aufregend war er leider nicht.

Das Buch wird jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mir gut gefallen hat, da man nicht nur die Perspektive des Helden, sondern auch die des Antihelden kennen lernen konnte. Insgesamt waren es 6 Protagonisten, die ihre Version der Geschichte erzählten, was für meinen Geschmack vielleicht ein wenig zu viele waren, da ich es mir mit den Namen schwer getan habe. Deshalb hätte ich es schön gefunden, wenn es im Buch eine Art Namensregister gegeben hätte.

Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich mich sehr auf Götter und Magie gefreut, doch leider kommt Magie erst wirklich im letzten Drittel des Buches vor, was ich echt ein wenig schade fand. Trotzdem fand ich die mythisch angehauchte Welt von Kat und Alex toll. Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, hab ich sogar von dem Buch geträumt. Ich werde auf jeden Fall Band 2 auch lesen, dennoch bin ich nicht komplett überzeugt von dem Buch.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!