Rezension

Viele Zeitsprünge, teils verwirrende Handlungsstränge

Muttertag - André Mumot

Muttertag
von André Mumot

Bewertet mit 3 Sternen

Eine verfallene Villa, ein traumatisiertes Dorf und vertuschte Experimente. Menschen, die sich vor dem Tag verstecken, und eine einsame Kapelle, in der Gläubige ein Mädchen ohne Gedächtnis anbeten. Lange hat sie sich verborgen, doch nun kehrt eine skrupellose Sekte zurück, um ihre blutigen Pläne in die Tat umzusetzen. Ausgerechnet der vermeintlich harmlose Pensionär Richard Korff gerät dabei ins Fadenkreuz, und bald verfängt sich auch der Rest seiner Familie im tödlichen Spiel einer Mutter, die keine Gnade kennt.

Zum Cover: Es ist schlicht schwarz-rot. Die Frau auf dem Cover ist verkehrt rum drauf. Bei dem Cover kommt einem ein leichtes Schaudern - also - das Cover ist perfekt wie es ist. Auch ist das Buch auf gutem Papier gedruckt.

Zur Story: Ich möchte hier keine Inhaltsangabe abgeben sondern schildere lediglich meine Leseeindrücke. Diese haben mich phasenweise sehr verwirrt. Das Buch ist so ganz anders als ich es erwartet habe. Dieser sogenannte Roman zeigt Einflüsse von einem Psychothriller und Horror - es bedient sich aufgrund der Sektenthematik auch übernatürlicher Elemente. Der Schreibstil des Buches ist keine allzu leichte Kost und man muss sich gewaltig konzentrieren. Am Ende des Buches findet sich ein Namensregister der geläufigsten Protagonisten, diese fasst aber nur einen Teil der Handlungspersonen ein. Ich bin von dem Buch sehr hin und hergerissen. Auf der einen Seite bewundere ich diese fortgeschrittene Art zu schreiben und mit Fremdwörtern und Zitaten herum zu werfen. Auf der anderen Seite war mir das Ganze dann doch schon zu abstrus. Noch wenige Seiten vor Ende sind noch sooo viele Fragen offen, und das Buch endet auch mit einem halben Cliffhanger. Zwar findet ein Eingriff und ein vorläufiges Ende statt - aber einer Fortsetzung steht nichts im Wege. Also auch Ende mit Spannung. 

Was mich beim lesen immer wieder irritiert hat sind die vielen Zeitsprünge. Die Mischung aus den vielen Genres hat es mir auch nicht leicht gemacht. Nach 100 Seiten lesen hatte ich erstmals einen richtigen Einblick darin, worin es in dem Buch überhaupt gehen soll. Für mich hat sich das Buch daher ganz schön in die Länge gezogen. Ich mag geheimnisvolles, aber das hier war mir schon zu viel des Guten. Ich mag gute Thriller, aber Horror ist normal nicht meine Thematik. Meine Hochachtung für den Autor dass er so ein verworrenes Buch zu schreiben vermag und dabei den Überblick nicht verloren hat, aber mir war es leider zu verwirrend und zu wenig Aufklärung zwischendurch. Ich hatte das Gefühl schon Stunden zu lesen, aber eigentlich nichts zu wissen.