Rezension

Vielseitig

The Sun is also a Star. - Nicola Yoon

The Sun is also a Star.
von Nicola Yoon

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe das erste Buch der Autorin "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" letztes Jahr gelesen und das Buch hat mir gut gefallen. Als ich dann erfahren habe, dass die Autorin ein weiteres Buch herausbringt, war mir klar, dass ich dieses ebenfalls lesen möchte. 

Meine Meinung: 

Eine Sache, die mir sehr an Nicola Yoons Büchern gefällt sind die längen der Kapitel. Ihre Kapitel variieren zwischen 1 und 6 Seiten und sind daher eher kurz, was ich wesentlich angenehmer finde als lange Kapitel. 
Auch ihr Schreibstil ist besonders. Auch wenn einige Kapitel kurz sind, macht Yoon etwas mit ihren Worten, dass auch kurze Kapitel genug für eine jeweilige Szene aussagen. 
Außerdem ist das Buch in verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Häufig wechselt es zwischen den beiden Hauptprotagonisten, Natasha und Daniel, doch manchmal erfährt der Leser kulturelle Geschichten aus deren Vergangenheit bzw. Leben. Natasha kommt nämlich ursprünglich aus Jamaika und Daniel aus Südkorea. Außerdem kommen manche Nebencharaktere auch zur Sprache, sodass der Leser auch noch andere Eindrücke bekommt. 

Die Geschichte von Natasha und Daniel hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Die beiden Hauptprotagonisten waren gut ausgearbeitet. Und auch wenn beide sehr verschieden waren, empfand ich beide von Anfang an als sympathisch. Anders war es leider mit ihren Familien... diese haben mich meistens sehr genervt. Das war durchaus von der Autorin gewollt, allerdings hat es mich manchmal dazu gebracht das Buch zur Seite zu legen. 
In den meisten Büchern finden wir 'weiße' Hauptprotagonisten mit wenig Vielfalt. In diesem Buch ist es anders, was mir sehr gut gefallen hat. In diesem Buch sind die Hauptprotagonisten Jamaikaner und Asiaten. 

Die Geschichte selbst, ist gut durchgearbeitet worden. Allerdings wirkt sie auf Grund der sogenannten "Instalove"-Geschichte etwas unglaubwürdig. Auch wenn die Autorin es versucht realistisch zu gestalten, dass man sich innerhalb weniger Stunden verliebt, ist es in der 'realen' Welt immer noch sehr unrealistisch und vermittelt eventuell ein falsches Bild von Liebe an ein jüngeres Publikum. Auf der anderen Seite thematisiert das Buch "Schicksal" und "Zufälle" in einem besonderen Licht, was manchmal zum Nachdenken anregt und man sich wirklich fragt, ob das Leben eine Kette aus zufälligen Geschehnissen besteht. 

Nichtsdestotrotz hat mich das Buch unterhalten und ich habe mit Natasha mitgefühlt und immer gehofft, dass sie nicht abgeschoben wird. (Ihre Geschichte hat mir besser gefallen als die Liebesgeschichte zwischen ihr und Daniel). 

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die verschiedenen Sichtweisen machen das Buch interessant. Yoons Schreibstil wirkt sich poetisch auf die "Instalove"-Geschichte aus, sodass sie nicht allzu kitschig und unrealistisch ist. 
4*