Rezension

Vielversprechender Auftakt mit toller Idee

Du. Wirst. Vergessen - Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen
von Suzanne Young

Bewertet mit 4 Sternen

Das Programm überwacht. Das Programm kontrolliert. Das Programm nimmt Dir Alles was Du einmal warst! Das Programm zerstört Dich!

Gestaltung:
Ein schlichtes, aber robustes, Taschenbuch. Das Cover, wie auch Buchrücken und Rückblatt passend und unterschiedlich gestaltet. Nach Durchlesen keine Mängel, am Buch, erkennbar.

Worum geht's?:
Sloane ist 17 und eine ganz normale Jugendliche. Aber die Welt in der sie lebt ist alles Andere als normal. Täglich konfrontiert mit Selbstmorden, anderer Jugendlicher, lebt sie in Angst. Sie ist kontrolliert und selbstbeherrscht, denn wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen würde, wären die Betreuer des Programms zur Stelle um sie zu holen und ihre Erinnerungen für immer zu löschen.
Es ist eine Krankheit, eine Epedemie, doch Niemand weiß warum sich immer mehr Gleichaltrige das Leben nehmen. Deshalb wurde "Das Programm" eingeführt. Es soll helfen, die Selbstmordrate zu mindern, indem es Erinnerungen löscht und ein neues Leben, mit Zukunft, erschafft.
6 Wochen Therapie machen einen "neuen" Menschen aus den Betroffenen und fast alle Erinnnerungen werden entfernt.
Deshalb würde Sloane niemals ihr wahres Gesicht zeigen, denn das könnte bedeuten, dass sie gefährdet ist! Besonders nicht vor ihren Eltern...denn sie sind ihr größter Feind, seitdem ihr geliebter Bruder, Brady, sich selbst umgebracht hat...

Zitat S. 93(täglicher Einstufungsbogen)
"Hast du dich in den vergangenen Tagen einsam oder niedergeschlagen gefühlt?
NEIN.
Haben sich deine Schlafgewohnheiten verändert?
NEIN.
Hat jemals irgendjemand, der dir nahe steht, Selbstmord begangen?
JA"...

Seit zwei Jahren ist sie mit, seinem besten Freund, James, zusammen und sie machen sich schmerzliche Vorwürfe, dass sie ihren Bruder damals, am Fluss, nicht retten konnten...
James beschützt sie und gibt ihr Halt, doch als ihr, bester, gemeinsamer Freund Miller sich auch das Leben nimmt bricht für Beide eine Welt zusammen. Nun ist es an ihr für ihre große Liebe stark zu sein, bis der Tag kommt an dem ihn "das Programm" ihr entreißt.
Natürlich gibt Sloane die Hoffnung nicht auf, dass er sich an ihre Gefühle zueinander erinnern könnte. Doch als sie James wieder sieht ist er nicht mehr die Person, die sie einmal kannte und sie gerät selbst in den Strudel der Programmierung...
Trotz des starken Widerstandes schwinden ihre Erinnerungen, aber Irgendetwas bleibt. Ein Hauch, ein Schatten ihrer Vergangenheit gibt ihr Hoffnung, dass doch nicht alles verloren scheint.
Die Suche nach ihrem alten "ich" beginnt...
Werden James und sie wieder zueinander finden?

Charaktere:
Sloane scheint anfangs eher der schwache Part in dieser Geschichte zu sein. Gefühlsbetont tut sie sich schwer ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten und sucht immer wieder Trost bei James, der sehr selbstbewusst und stark daherkommt. Im Laufe der Geschichte wird aber immer mehr klar, dass eigentlich sie Diejenige ist, die die Zügel in der Hand hat und das Schicksal ändern kann. In der Therapie begegnet sie dem Patienten Realm, der sofort eine Schwäche für sie hat und auch Sloane fühlt eine gewisse Zuneigung zu diesem beschützerorientierten Charakter. Aber er ist nicht Der der er zu sein scheint.

Alle Charaktere sind sehr gut beschrieben und es gab keine Probleme sie sich bildlich vorzustellen. Die Beschreibungen wurden in die Szenen eingebaut. Aus diesem Grund hatte ich immer direkt die Personen, um die es sich handelte, vor Augen.

Schreibstil/Aufbau:
Der Schreibstil kommt sehr kurzweilig und ausdrucksstark daher. Und natürlich jugendlich, umgangssparachlich. Leider beinhaltet er aber auch so einige Längen, die hätten vermieden werden können(vor Allem im mittleren Teil der Geschichte).
Der Aufbau gibt erstmal eine kurze Einführung in das Leben von Sloane, bis es dann ins derzeitige Geschehen übergeht und zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass die Vorkommnisse, teilweise, noch einmal ausführlich wiederholt wurden. Dieser Aufbau hat mich etwas zwiegespalten(da die Anfangsbeschreibungen völlig ausreichend waren).
Rückblenden in die Vergangenheit mit Sloane's Bruder, wie auch der Rest des Geschehens, wurden informativ und nachvollziehbar aufgebaut und haben die Empfindungen und Handlungen realistisch dargestellt.

Fazit:
Mich hat die Geschichte um Sloane und James, trotz einiger Schwächen, überzeugt.
Die rebellische Seite von Sloane hat mich zum mitfiebern angeregt, weil sie sich immer wieder in neue Schwierigkeiten gestürzt hat.
Die Durchhänger(Längen) in dem Buch hätte ich gerne überlesen und bei dem Charakter von Realm wusste ich direkt, dass mehr hinter ihm steckt, als ein normaler Patient.
Allerdings konnte mich diese tolle Idee trotzdem fesseln und hat es geschafft die Spannung konstant zu halten. Sloane's aufreibende Suche nach Erinnerungen zerrte so an meinen eigenen Nerven, dass es schon fast wehtat.
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, auch wenn es nicht absolut perfekt ist.

Bewertung:
Inhalt: 5/5
Gestaltung: 4/5
Charaktere: 5/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau: 3/5

Gesamturteil:
4 von 5

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