Rezension

Vielversprechender Beginn

Das Lied des Blutes - Anthony Ryan

Das Lied des Blutes
von Anthony Ryan

Bewertet mit 5 Sternen

Viel Pressewirbel und vorab Lobeshymnen vom Verlag haben mich aufmerksam werden lassen auf das Lied des Blutes von Anthony Ryan. Um so begeisterter war ich, dass ich ein Vorableseexemplar gewinnen konnte.
Erzählt wird die Geschichte von Vaselin al Sorna, Schwert des Königs und berühmter Krieger. Beim Einstieg in die Geschichte wird man mit eben diesem Protagonisten bekannt gemacht in dem er als Gefangener vorgeführt wird. Vaelin soll zu einem ominösen Duell auf Leben und Tod antreten und wird u.a. von einem Geschichtsschreiber begleitet aufdem Weg zum Austragungsort.
An der Reaktion der Menschen, durch deren Stadt sie kommen, wird ersichtlich, das Vaelin nicht nur der "böse" Anführer der gegnerischen Armee war, sondern ein Vielschichtiger Anführer im Auftrag eines Königs.
Auf dem Schiff, um die Reise weiterzubestreiten, beginnt Vaelin seine Geschichte zu erzählen während der Geschichtsschreiber sie aufschreiben soll.
Der ein oder andere mag bis hierher an DerName des Windes erinnert werden. Wenigstens ging es mir so. Man beginnt mit der Vorstellung eines ominösen Fremden. Es wird klar, dass mehr hinter dem Mann steckt als das, was er nach vorne hin zu sein scheint, und ein Schreiberling soll die Geschichte dokumentieren.
Auch der weitere Verlauf hat gewisse parallelen zu bieten. Wir Beginnen im Jungenalter, verfolgen die Ausbildung, welche streng ist und einige Entbehrungen und Gefahren aufweist, und über allem hängt eine magische Macht, die viele Verwicklungen und Mysterien hervorruft.
Und trotzdem sind die Bücher kein Abklatsch von einander oder langweilig weil man doch schon alles kennt.
Vaelin wird aus erst später geklärten Gründen von seinem Vater in die Ausbildung eines Kriegerordens gegeben im Alter von 11 Jahren. Zusammen mit den anderen Jungs seines Ausbildungsjahrgang muss er sich durch so manche Prüfung schlagen und einige Male bewähren. Die Prüfungen sind unterschiedlichster Natur und nicht nur einmal wird die Sache auch gefährlich. Einerseits, da die Ausbildung des Ordens selbst ihre Gefahren hat, andererseits, da man schnell erkennt, dass auch noch irgendjemand anderes ein Interesse daran hat den Jungen Vaselin zu töten. Natürlich scheitern alle Versuche. in der Gruppe nimmt Vaselin bald eine Führungsposition ein. er wird nicht als der Überheld dargestellt, der in allem und jedem der Beste ist, aber durch seine Art, seine Moral und der Fürsorge für andere nimmt er automatisch diese Position ein und wird durch seine Ausbilder auch weiter darin bestärkt diese auch auszuführen.
Nach Jahren der Ausbildung folgt die Abschlussprüfung der Ordensausbildung. Hierbei wird Vaelin dazu gebracht einen Unschuldigen zu töten. Vaelin durchschaut die Intrige und fühlt sich dazu verpflichtet die Frau des Getöteten zu unterstützen und aus der Gefahr zu befreien. Dies zwingt ihn dazu sich auf einen Handel mit König Janus, einem gerissenen Ränkeschmied, einzulassen, der ihn ab diesem Moment in der Hand hat und als Werkzeug missbraucht. So wir Vaelin mit einem Kriegsregiment ausgeschickt und erhält den Auftrag einen Adelssohn zu töten, der den Trupp anführt. Das die Begründung die der König für diesen Mord anführt nicht der Wahrheit entsprechen kann wird Vaelin schnell klar. Und doch kann er sich nicht aus der Hand des Königs befreien.
Dies wird auch sein weiteres Leben beeinflussen. Immer wieder schickt der König Vaelin aus um seinen Willen durchzusetzen. Dabei treibt der König den Krieg unaufhaltsam an.
Mit der Prinzessin, die ihre eigenen Ziele verfolgt und einer gütigen Jungens Ordensschwester sind die weiblichen Rollen besetzt, die in typischer Weise eingesetzt werden ohne dabei langweilig oder vorhersehbar zu wirken.
Eine wirklich knappe Zusammenfassung ist schwierig. Zuviel kleine Handlungsstränge spielen eine Rolle, die man häufig erst viel später erkennen kann.
Insgesamt endet der erste Band nach dem Duell zu welchem Vaelin am Beginn der Geschichte gebracht werden soll. In sofern gibt es einen Abschluss der Geschichte. Trotzdem bleiben aus den bis dahin als Nebenhandlungen erscheinenden Erzählsträngen viele Fragen über, so dann man eine Ahnung hat, dass bisher nur der Anfang erzählt wurde.

Die Charaktere sind sympathisch und nicht nur monotone Stereotypen. Es handelt sich um eine blutige und kriegerische Geschichte, wobei das töten immer wieder verdammt wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Nicht zu einfach, nicht zu detailreich. Man wird davon direkt gefangen genommen. Nach kurzer Zeit fühlt man sich so wohl, dass das Buch zu einem echten Pageturner wird. Man fühlt sic wohl unter den Protagonisten und fiebert mit jeder Prüfung und jeder Schlacht mit. Auch wird di Handlung nicht langweilig. Das es zwischendurch immer mal Zeitsprünge gibt, die nicht unbedingt zu Beginn des Kapitels erklärt werden, läßt einen aufmerksam bleiben. Im ersten Moment ist es verwirrend, doch gewöhnt man sich schnell daran und finden dann auch immer wieder zügig in die Geschichte rein.
Unter dem Stric ist Anthony Ryan mit Das Lied des Blutes der Beginn einer spannenden neuen Trilogie gelungen. Ich möchte die Welt unbedingt weiterverfolgen und freue mich jetzt schon auf dem zweiten Band, der schnellstmöglich auf den reservierten Platz im Regal wandern soll. Seh angenehm finde ich darüber hinaus, dass der erste Band eine recht abgeschlossenen Geschichte beinhaltet. Mittlerweile gehen mir diese Cliffhanger-Enden bei Büchern einfach nur noch auf den Keks. Ryan beweist mit seinem Ende, dass man einen Teil der Geschichte abschließen kann und trotzdem beim Leser genügend Interesse wach bleibt um dem nächsten Band entgegenzufiebern. Bitte weiter so!