Rezension

Vier Mal Frau

Vier Mal Frau - Katharina Mosel

Vier Mal Frau
von Katharina Mosel

Bewertet mit 3 Sternen

Nach ihrer gescheiterten Ehe wollte sich Mona erst einmal verkriechen und ihre Wunden lecken. Doch der Plan geht nicht auf: Ihre beiden besten Freundinnen, Julia und Cecilia, überreden sie, sich selbstständig zu machen. Während Mona in ihrer neuen Tätigkeit ausgerechnet mit Vanessa, der jungen Geliebten des Exmanns, konfrontiert wird, schlägt sich Julia mit der Frage herum, ob frau wirklich ihr bisheriges Leben mit wechselnden Männerbekanntschaften der Liebe wegen umkrempeln soll. Cecilia hat die Nase voll vom Alleinsein und lässt sich auf eine Online-Partneragentur ein. Doch kann man auf diese Art und Weise wirklich einen Mann fürs Leben finden? 

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht zu lesen. Er ist modern und geradeaus, passt sich den einzelnen Charakteren an und ist im gesamten authentisch.
Die Handlung wird abwechselnd aus insgesamt fünf verschiedenen Perspektiven erzählt. Die vier Frauen (Mona, Julia, Cecilia und Vanessa) und ab und an Lars. Die drei Freundinnen Mona, Julia und Cecilia sind gestandene Damen Ende Vierzig. Damit kann ich mich, als wesentlich jüngere Person, nur schwerlich identifizieren. Ich habe stets versucht mich in die jeweiligen Positionen hinein zu fühlen, mitunter fiel es mir jedoch sehr schwer. Dennoch habe ich die drei Damen als sehr sympathisch erlebt – sie sind grundverschieden und passen vielleicht auch gerade deswegen so gut zusammen. Vanessa ist mir vom Alter her schon näher, ihre Perspektive zu übernehmen fiel mir ein wenig leichter.
Die Handlung an sich plätschert seicht vor sich hin, in meinen Augen gab es keine überraschenden Wendungen. Wirklich Spannung habe ich in dem Buch nicht gefunden – es war eher eine reine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte. Nach der Scheidung scheint es für Mona nur wenig Schwierigkeiten zu geben. Auch Julia und Cecilia haben in ihren Vorhaben Glück, echt Widrigkeiten, die nicht gelöst werden können, gibt es nicht. Das ist für mich nicht sehr authentisch – ich hätte mir ein wenig mehr Rückschläge gewünscht. Einzig Lars mit seiner miesepetrigen Art war für mich in dieser Hinsicht ein kleiner Lichtblick. Davon abgesehen war die Handlung angenehm zu verfolgen.
Insgesamt hat mir ‚Vier Mal Frau‘ von Katharina Mosel gut gefallen. Für mich ein klein wenig an der Realität vorbei, dazu ist es bei allen Beteiligten einfach auf Anhieb zu glatt gelaufen. Dennoch habe ich den Roman gern gelesen und mich unterhalten gefühlt.