Rezension

Vier Novellen von King

Frühling, Sommer, Herbst und Tod, 4 MP3-CDs - Stephen King

Frühling, Sommer, Herbst und Tod, 4 MP3-CDs
von Stephen King

Bewertet mit 3.5 Sternen

Frühling/Pin-Up: Gute Geschichte, angenehmer Sprecher (Lutz Riedel). So sehr in Erinnerung geblieben ist sie mir allerdings nicht, weiß auch nicht warum. Es geht um ein Gefägnis, in dem v.a. Lebenslängliche hocken. Und um Freundschaft. So ganz anders, wie man es von King erwartet.

Sommergewitter/Der Musterschüler: Holla, die ist mir im Gedächtnis geblieben. Aber so richtig. Auch wenn der Junge (gelesen von Oliver Rohrbeck) bei mir aussah wie Justus Jonas von den Drei ??? und ich mir immer in Erinnerung rufen musste: das ist er nicht! Die zweite Rolle wird von Til Schult gelesen. Warum mir diese Geschichte im Gedächtnis geblieben ist? Sie handelt u.a. vom dritten Reich. Ein Junge macht einen NS-Kriegsverbrecher ausfindig und zwingt ihn, ihm Geschichten zu erzählen, setzt ihn unter Druck. Der alte Mann will die Zeit eigentlich vergessen, doch irgendwann kann er nur noch in einer nachgemachten SS-Uniform so wirklich schlafen.
Die Zwei werden abhängig voneinander, als die Noten des Jungen absacken werden sie durch den alten Mann wieder besser, doch noch andere Dinge - ein tiefes Vertrauen - verbindet sie. Keine grandiose Geschichte, aber mich hat sie beeindruckt.

Herbstsonate/Die Leiche:
Die Vorlage für Stand by me - einen meiner Lieblingsfilme schlechthin. Ich war entsprechend neugierig. Gelesen wird sie von Udo Schenk, dessen Stimme ich sowieso liebe. Ich kann gar nicht so viel erzählen, Stand by me muss man gucken/die Geschichte lesen oder hören. Ein wundervolles Abenteuer, über das Erwachsenwerden, die lauten und leisen Töne der Freundschaft. Den Schmerz, den man beim Rückblick auf diese Zeit empfindet, Wehmut - aber auch, wie sich eine solch innige Freundschaft innerhalb kürzester Zeit verlieren kann. "Ich hatte später nie wieder solche Freunde wie damals als ich 12 war...Aber mein Gott, wer hat die schon?"

Ein Wintermärchen/Atemtechnik (Tod):
Gelesen von Joachim Kerzel. Da weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Ein Altherren-Club trifft sich regelmäßig und an Weihnachten werden Geschichten erzählt. Die "Atemtechnik" handelt von einer jungen, ledigen, schwangeren Frau und ihrem Arzt, der etwas...mysteriösen Geburt des Kindes - und genau deswegen weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Die Geschichte ist abstrus, die Rahmenhandlung...ich weiß nicht, etwas skurill, etwas merkwürdig. Verständlich ist es allemal, aber hier fehlt mir das gewisse "Etwas". Irgendwas, was die Geschichte abrundet, ich kann es nicht genau benennen.