Rezension

Voller Liebe und Lebensfreude

Das warme Licht des Morgens - Franziska Fischer

Das warme Licht des Morgens
von Franziska Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Franziska Fischer - Das warme Licht des Morgens
⭐⭐⭐⭐
Wenn man den Titel betrachtet ohne den Klappentext zu lesen, vermutet man dahinter einen einfachen Liebesroman, besonders, da auf dem Cover eine Frau und ein Mann auf einer Parkbank abgebildet sind, die jedoch weit voneinander entfernt sitzen, während der Mann die Frau betrachtet.
Der Titel verrät jedoch noch mehr: Es geht um das "warme" Licht des Morgens, da Levi, der Protagonist, blind ist, seit er einem Kind das Leben gerettet hat, sodass er zwar Licht nicht mehr wahrnehmen kann, jedoch die Wärme. Wärme bringt auch Rea, die neue Kellnerin aus seinem Lieblingscafé, wieder in sein Leben: Sie hilft ihm sein Leben, das er eigentlich schon aufgegeben hatte, wieder in den Griff zu bekommen und motiviert ihn sogar dazu, seinen alten Beruf wieder auszuüben: den des Schriftstellers. Doch ein blinder Schriftsteller? Gemeinsam finden die beiden einen Weg und kommen sich dabei langsam näher...
Der Roman erzählt von einem Jahr in Levis Leben seit seiner Erblindung, und jeder Monat wird mit einem von Levis Gedichten eingeleitet. Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven : aus Levis, der die Gegenwart schildert, und aus Robins, seiner Tochter, die Geschichten aus der Vergangenheit erzählt.
Das Gesamtkonzept des Romans finde ich großartig, jedoch hatte ich Probleme in die Geschichte einzusteigen. Die pessimistische Phase Levis fühlte sich für mich recht lang an, sehr interessant und authentisch wurde jedoch das Leben eines Blinden beschrieben,so dass man dieses gut nachempfinden konnte. Außerdem macht der Roman nachdenklich, da er das Wesentliche, das im Leben zählt, thematisiert: die Liebe und die Lebensfreude.