Rezension

Voller Rätsel und unheimlicher Ecken ...

Das dunkle Herz - Lukas Hainer

Das dunkle Herz
von Lukas Hainer

Bewertet mit 4 Sternen

Lukas Hainers Werk „Das dunkle Herz“ ist im IVI-Verlag bei Piper erschienen. Bereits zur Buchmesse im März 2018 konnte er diese 384 Seiten selbst vorstellen.

Annas Bruder Ben ist vor 10 Jahren spurlos verschwunden. Seit dem leidet die ganze Familie darunter, natürlich auch Anna, obwohl all ihre Erinnerungen auf Video gebannt vorliegen. Doch bei einer Trauerfeier zum Gedenken verändert sich ihre ganze Welt – sie wacht in einer anderen Umgebung auf. Dort geht es um Leben und Tod und immer wieder findet sie Hinweise zum Verbleib von Ben. Aber kann sie Ben noch lebend finden und wie kommt sie wieder zurück zu ihren Eltern?

Lukas Hainer, als Autor, lief mir schon bei den Kinderbüchern über den Weg. Denn ganz begeistert wurde das Hörspiel zu seinem Buch „König der Piraten“ von meinem Sohn angehört.
Nun ein Jugendbuch und mein bevorzugtes Genre genießen zu können, war natürlich eine große Überraschung. Wenn man dann auch noch feststellt, dass ein befreundeter Blogger dasselbe Werk lesen möchte, macht der Austausch doppelt Spaß. (Danke Daniel von „We love Books“).
Aber nicht nur das Cover hat eine etwas unheimliche Seite, auch die Handlung wurde vom Autor mit zahlreichen Gefahren gespickt.
Doch kommen wir erst mal zu Anna, unserer Protagonistin. Das junge Mädchen ist im Schatten ihres, seit zehn Jahren verschwundenen, Bruders groß geworden und immer wieder überkam mir beim Lesen dieses Anfangs ein trauriges Gefühl.
Anna ist eher ein ruhiges Mädchen, dass gelernt hat sich zurück zunehmen. Diese Haltung ändert sich aber und was sie Jahre lang unterdrückt hatte, kommt nun an die Oberfläche.
Durch einer merkwürdigen Begebenheit, welche ich nicht ergründen konnte, landet unsere Protagonistin in einer anderen Welt. Natürlich ist man als Leser genauso erstaunt, wie Anna selbst. Wird man doch in keinster Weise auf den plötzlichen Wechsel vorbereitet.
Mich hatte es etwas an „Die Tribute von Panem“ oder (wieder Danke an Daniel) „Maze Runner“ erinnert. Gab es doch gewisse Parallelen, im Bezug darauf, was dann für Abenteuer auf einen warteten.
Aber auch viele neue Figuren kreuzten Annas Weg, wenn die einen auch mehr Freundlichkeit ausstrahlten, als die anderen. Gerade Nick, der Junge aus Griechenland, bekommt einen größeren Fokus von Lukas Hainer zugesprochen.
Die Spannung hielt er dadurch hoch, dass in dieser Welt, die scheinbar nur aus Wüste zu bestehen schien, es immer mehr um Leben und Tod ging. Was ihm einen großen Pluspunkt von mir einbrachte. In solchen Geschichten darf natürlich ein Bösewicht nicht fehlen und Lukas Hainer hat diesen durch Álvaro super verkörpern lassen.
Natürlich kommt einem beim Lesen immer wieder die Frage auf, wo Anna und all die anderen eigentlich gelandet sind. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe. Und gerade „das dunkle Herz“ gibt mir weiterhin Rätsel auf. Ich schließe, gerade was die letzten Seiten des Buches betrifft, darauf, dass der Autor schon eine Fortsetzung ins Auge gefasst hat.
Leider gab es auch ein paar Kritikpunkte zu vermerken, denn ohne kritisch zu sein, kann man die Geschichte nicht verlassen. Mir war der mittlere Teil und das Ende zu unausgewogen. Wo in der Mitte sich die Handlung begann zu ziehen, gab das Ende ein erschreckendes Tempo vor. Auch das ich nicht erfahren kann, was die Welt zu bedeuten hatte.
Nur hat Lukas Hainer es geschafft mich neugierig zu machen und ich hoffe, dass sein eventueller zweiter Band mir einige Fragen beantworten kann.

„Das dunkle Herz“ ist eine rasante Geschichte, die voller Rätsel steckt und mit seiner Protagonistin überzeugen kann.

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