Rezension

Vom Ende der Einsamkeit

Vom Ende der Einsamkeit
von Benedict Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Mir fällt es immer besonders schwer solche eine Geschichte zu bewerten bzw. zu rezensieren.
Wir haben es hier nicht mit einem packenden Thriller oder einer aufregenden Liebesgeschichte zu tun sondern einfach nur mit dem Leben. Schicksalsschläge wie sie uns jeden jederzeit treffen können und wie man damit umgeht und welche Auswirkungen diese auf unser weiteres Leben haben können. Wells beschreibt in einer beeindruckenden und tiefgründigen Art und Weise wie die drei Geschwister Liz, Marty und Jules mit dem Verlust der Eltern in ihrer frühen Jugend umgehen, wie sich entfremden und wieder zueinander finden.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Jules, dem jüngsten der Geschwister, in der Ich-Form erzählt und dieser lässt uns an seinem Leben teilhaben. Es herrscht über das gesamte Buch eine etwas düstere Grundstimmung und Jules erzählt von seiner Einsamkeit, seinem Versuch durch Verdrängung das Erlebte zu vergessen und seiner großen Liebe.
Wells hat einen schon fast poetischen Schreibstil, man mag kaum glauben, dass dieser Mann erst 31 Jahre alt ist. Es ist eine traurig-schöne Geschichte über Verlust, Einsamkeit, Freundschaft, Hoffnung und Liebe, die ohne Kitsch oder jegliche Klischees auskommt. Es ist außerdem eine ruhige Geschichte voller Tragik, wundervollen und tiefgehenden Zeilen, die mich berührt und gefesselt hat.
Leider habe ich vorher noch nichts von diesem Autor gelesen, werde das aber mit Sicherheit nachholen.