Rezension

Vom Pferd gefallen

Die neun Prinzen von Amber - Roger Zelazny

Die neun Prinzen von Amber
von Roger Zelazny

Nach einem Autounfall kann Corvin sich an nichts mehr erinnern. Den Spuren seiner Vergangenheit folgend kommt er nach New York, wo er erfährt dass er eigentlich nur auf der Erde gestrandet ist und nach Amber - einem magischen Königreich - gehört, wo er um den Thron kämpfen muss. Ein erbarmungsloser Kampf um den Thron entbrennt.

 

Dies ist der erste Teil des Zyklus’ „Die Chroniken von Amber“ - Der erste Band ist in den Siebzigern erschienen. Ich halte nun eine Neuausgabe mit schmucken grünen Buchschnitt in den Händen, der trotz seiner Dünne Lust zum lesen macht. Die Neuauflage ist dem Klett-Cotta Verlag sehr gut gelungen, wie ich unumwunden zugeben muss.

 

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, da es mir schon in diversen Vorschauen aufgefallen ist und ich ab und an Mal mit der englischen Gesamtausgabe geliebäugelt habe.

 

Der Anfang ist vielversprechend. Ich mochte Corvin von dem Augenblick an, als er die Augen aufgeschlagen hat und wie die Axt im Walde aus der Klinik, in der er sich befand geflüchtet ist. Sehr witzig gemacht - ich musste so einige Male schmunzeln. Jedoch flachte meine anfängliche Begeisterung, die ich Corvin entgegen gebracht hatte, schnell wieder ab. Er kommt in New York bei seiner (fantastischen) Verwandtschaft an und hat der Autor hat erst mal nichts Besseres zu tun, als uns die gesamte restliche Verwandtschaft (und die ist beileibe groß) per Tarotkarten vorzustellen? Mir kam es so vor, als würde ich eine Aneinanderreihung von Steckbriefen lesen. Natürlich müssen seine Erinnerungen, die er durch den Autounfall verloren hatte, irgendwie wieder zurückkommen, jedoch empfand ich die Geschichte mit den Tarotkarten als keinen sehr eleganten Schachzug. Und danach ... war bei mir die Luft raus. Zwar waren die eingeschobenen Kampf- und Actionszenen recht amüsant zu lesen - solche Sachen kann er wirklich sehr gut beschreiben, doch übertrug sich diese Welle der Begeisterung nicht auf mich, die andere scheinbar bei der Lektüre des Buches empfinden.

Als Corvin und seine Verbündeten dann ihren Weg nach Amber antraten, um Eric (auch ein Bruder von Corvin) vom Thron zu stoßen, las ich nur noch mit mäßigem Interesse, auch wenn eine fantastische Unterwasserwelt beschrieben wurde.

 

Das Buch hat mich wahrlich aus dem Sattel gestoßen und ich fand bedauerlicherweise keinen Steigbügel um mich wieder auf den Rücken dieses Buches schwingen zu können. Schade! Eigentlich hatte es alles, um ein gutes Buch zu werden. Jedoch leider nicht für mich. Von Farben und Exotik, wie G.R.R. Martin verspricht, habe ich leider nichts gespürt. Ich kann leider nur drei Sterne vergeben.