Rezension

Von Berlin nach Moskau - länderübergreifende Ermittlungen

Messertanz - Katja Bohnet

Messertanz
von Katja Bohnet

Bewertet mit 4 Sternen

In Berlin-Marzahn wird die Leiche von Alla Kusmin aufgefunden. Arterielles Blut an der Decke und ein vielfach grausamer verstümmelter Leichnam, weisen darauf hin, dass die Frau einen schrecklichen Tod gestorben sein muss.

Foma Lassarev findet an 3 Tagen hintereinander die Ankündigung zu einem Auftritt von "Sista Marx" in seinem Briefkasten. Obwohl er sonst nicht auf solche Art von Unterhaltung steht, sieht er in der 3maligen Aufforderung einen Hinweis, der ihn jedoch fast das Leben kostete. Vor dem Club "Fern und Weh" wird er von einem Unbekannten niedergestochen.

Auf einem Kinderspielplatz verschwindet ein Kind.

Zwischen diesen Verbrechen gibt es keinen Zusammenhang. Oder doch?
Ein Glück, dass das Ermittlerteam Viktor Saizew und Rosa Lopez genauer hinschaut.

Für mich war "Messertanz" das 1. Buch von Katja Bohnet - für Katja Bohnet war es der 1. Thriller.

Zu Anfang ist die Geschichte für den Leser etwas verwirrend. Es tauchen recht viele Protagonisten auf und die Autorin erzählt sowohl aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart. Es ist nicht immer auf den 1. Blick klar erkennbar, in welcher Zeit man sich gerade befindet, aber mit Fortschreiten der Geschichte fügt sich dann alles logisch zusammen und die Verbrecherjagd führt unser Ermittlerteam von Berlin über St. Petersburg nach Moskau. Dort findet die ganze Geschichte ihre Auflösung.

Die beiden Kriminalkommissare Rosa Lopez und Viktor Saizew, haben ihre eigenen Dämonen im Gepäck, genau wie viele anderen Ermittler vor ihnen.

Rosa Lopez leidet unter Depressionen und schweren Selbstvorwürfen seit vor 8 Jahren ihr Sohn einfach so verschwunden ist.

Viktor Saizew ist eigentlich aufgrund einer Krankheit vom Dienst beurlaubt, aber zu Hause rumsitzen kann er auch nicht, also hilft er seiner langjährigen Kollegin einfach bei den Ermittlungen.

Saizew und Lopez verbindet ein gemeinsames Erlebnis, bei dem Viktor schwer verletzt wurde. Dieses Erlebnis hat ihr Verhältnis zueinander verändert, aber irgendwie kann der Eine nicht ohne den Anderen sein.

Die beiden Kommissare wachsen einem nicht sofort auf der 1. Seite ans Herz. Zumindest bei mir brauchte es ein paar Seiten, bis ich mich voll und ganz auf sie einlassen konnte.

Wer mir von Anfang an gut gefiel, war die Gerichtsmedizinerin Siska Mohn. Sie brachte in einen doch eher düsteren Alltag ein wenig Licht. Aber auch sie kämpft mit den Schatten ihrer Vergangenheit.

Der Schreibstil von Katja Bohnet ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen und auch wenn die Handlungen am Anfang eher verwirren, kann man das Buch nicht gut aus der Hand legen bis man dann die ganze Auflösung erfahren hat. Zum Ende häufen sich die Zufälle, aber das Buch büßt trotzdem nichts von seiner Spannung ein.

Für meinen Geschmack - ein gelungenes Debüt !!
Hoffentlich ermitteln Viktor und Rosa bald erneut in einem Mordfall.