Rezension

Von der Nacht verzaubert

Von der Nacht verzaubert - Amy Plum

Von der Nacht verzaubert
von Amy Plum

Bewertet mit 3 Sternen

Die 16-jährige Kate Mercier ist nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern in ein tiefes seelisches Loch gefallen. Sie zieht sich immer mehr von den ihr verbliebenen Menschen in ihrer Umgebung zurück. Ihre 18-jährige Schwester Georgia kann es nicht mehr mit ansehen, wie ihre Schwester in ihrer gewohnten Umgebung zu Grunde geht und beschließt daher, dass beide bei ihren Großeltern väterlicherseits in Paris einen Neuanfang machen werden.

Doch auch in Paris gelingt es Kates Familie nicht, sie aus ihrem selbst gewählten Schneckenhaus zu locken. Kate jedoch kann es nicht mehr mit ansehen, wie ihre Familie leidet, weil es ihr einfach nicht gelingt, ins Leben zurück zu finden und flieht daher regelrecht mit ihren Büchern in ein Cafe. Die beiden Schwestern werden erst mit dem neuen Schuljahr ihre schulische Ausbildung fortführen, sodass Kate die Zeit nutzen will, sich in ihrer freien Zeit auf den neuen Stoff vorzubereiten. So verbringt sie ihre Tage im Café und wird eines Tages auf eine Gruppe junger, auffallend gut aussehender Männer aufmerksam. Einer sticht ihr besonders in Auge, sie weiß nicht warum, aber irgendetwas ist an dem jungen Mann, das sie anzieht. Durch ein Missgeschick ihrerseits erfährt sie wenigstens seinen Namen: Vincent. Doch ihre Wege trennen sich ihre Wege. Kate geht immer wieder in das eine Café, doch sie begegnet ihm nicht mehr. Eines Tages jedoch wird sie auf ein junges Paar an einem der anderen Tische aufmerksam - sie wendet sich ihnen zu und will sich zu ihnen gesellen - zum Glück, denn genau in diesem Moment bricht ein großes Stück Deckenputz ab und landet genau auf dem Platz, an dem Kate wenige Sekunden zuvor gesessen hat. War das Zufall?

In einem Museum begegnet Kate Vincent wieder und auch er scheint von ihr angetan zu sein. Doch irgendetwas ist seltsam an diesem 19-jährigen Studenten. Die beiden treffen sich immer wieder, doch Kate ist sich nicht sicher, ob sie Vincent in ihr Herz lassen soll - zu sehr hat sie gespürt was es heißt, geliebte Menschen zu verlieren. Dann entdeckt sie, im Zuge einer Hausarbeit für die Schule, auf einem Foto aus dem Jahr 1968 Vincent und seine Freunde. Was genau ist Vincent? Als Kate ihn zur Rede stellt bestätigt er ihr, dass er kein Mensch im herkömmlichen Sinne ist - nicht mehr. Er ist ein Revenant - ein Untoter, dessen Aufgabe es ist, nach Möglichkeit das Leben anderer Menschen zu retten - selbst zum Preis seines eigenen unsterblichen Lebens. Kate muss sich entscheiden, ob sie mit Vincent eine Zukunft aufbauen will oder nicht. Doch nicht nur das belastet Kate - Vincent und seine Freunde haben Freunde, die wie sie sind und diese sind Kates Familie schon bedenklich nahe ...

Ein eher mittelmäßiger Auftakt! Der Plot weißt eindeutig Parallelen zu den Büchern von Stephenie Meyer auf (die guten Revenanten gegen die bösen Revenanten) und auch die Protagonisten Vincent und Kate wirken wie abgekupfert (Vincent, der ewige Einzelgänger, der nicht an das Glück für sich glaubt und Kate, die von allen als wunderschön betitelt wird, sich selbst allerdings "nur" für Durchschnitt hält). Die Story des Buches war, gerade auf Grund der vielen Parallelen zu o. g. Saga, mehr oder weniger von Anfang an klar, sodass hier leider die Spannung abhanden gekommen ist. Auch hat mich unheimlich gestört, dass es in diesem Buch nur wunderschöne bzw. gottgleiche Revanten/Menschen gibt, niemand wurde auch nur annähernd als durchschnittlich beschrieben. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, sodass es hier zu keinen größeren Längen kam. Ich bin durchaus gewillt, den 2. Band der Reihe zu lesen, allerdings eher um meine Neugierde zu befriedigen, ob auch dieser dem 2. Band der Biss-Saga mehr als nur ähnelt.