Rezension

Von der Straße ins Weiße Haus...

An einem Tag im Mai - Jenny Bond

An einem Tag im Mai
von Jenny Bond

Bewertet mit 2 Sternen

Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen. Da ich noch nie etwas zur Zeit der 30er Jahre in Amerika gelesen hatte, aber schon immer mal wollte, war ich doch recht gespannt und begann zu Lesen.

In der Geschichte selbst geht es um drei Frauen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Zum Einen ist da die junge Lehrerin Iris, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage ihren Job verliert. Am Ende der Gesellschaft angekommen, versucht sie ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Zum Glück trifft sie auf die Gattin des Präsidenten, Eleanor Roosevelt. Diese ist von Iris sehr angetan und greift ihr unter die Arme. Wird sie zur Besserung von Iris Leben beitragen können oder verkompliziert sie nur alles? Und dann gibt es da noch die Köchin Henrietta. Wie wird ihr Leben verlaufen?

Die gesamte Handlung wird uns aus drei Perspektiven näher gebracht, nämlich aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin, die wir begleiten, wobei das Leben der Köchin sehr wenig Raum einnimmt und Iris als Akteurin am präsentesten ist.

Am meisten hat mich fasziniert, dass wir am Leben der Präsidentengattin teilhaben dürfen, denn sonst erfährt man ja eher etwas aus dem Leben eines Präsidenten, aber nie aus dem Leben seiner Gattin. Eleanor hat das Herz am rechten Fleck und sie weiß was sie will. Zwar muss sie sich der Gesellschaft anpassen, kann aber aufgrund ihrer Stellung viel Gutes tun.

War ich anfänglich von Iris noch sehr angetan, so nervte sie mich im Verlauf der Geschichte immer mehr, da sie einfach nicht wusste, was sie wollte. Ihr ewiges Hin und Her zwischen den Männern war für mich absolut unverständlich.

Henrietta kommt so selten vor, dass ich gar keinen richtigen Eindruck von ihr gewinnen konnte. Mich hätte es nicht gestört, wenn der Handlungsstrang zu ihr ganz gefehlt hätte. Und das ist arg verwunderlich, hat die Autorin aufgrund dieser Person überhaupt erst das Buch geschrieben.

Für mein Empfinden hat die Autorin zu viel gewollt. Der Inhalt des Romans hätte auch drei Bücher füllen können, so viel möchte sie uns mitteilen. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen und dann hätte die Story vielleicht auch einen roten Faden gehabt.

Die große Schwäche des Romans ist einfach, dass zu viel Handlung in das Buch gepackt wurde, die nur kurz angerissen, aber nicht ausführlich dargestellt wird, so dass mir als Leser vieles fremd und teilweise nicht nachvollziehbar erschien.

Fazit: Leider kann ich hier keine Leseempfehlung aussprechen. Wohl nur etwas für Leute, die durch geschichtliche Fakten gehetzt werden wollen. Sehr schade...