Rezension

Von einem Thriller hätte ich Spannung erwartet

Im dunklen, dunklen Wald
von Ruth Ware

Bewertet mit 2 Sternen

Leider ist dieses Buch sehr langatmig und es kommt kaum Spannung auf. Von einem Thriller erwarte ich eindeutig mehr – 2 Sterne

Meine Meinung

Beim stöbern bin ich über dieses Buch gestolpert und sofort am Cover und schließlich am Klappentext hängen geblieben. Sofort war mir klar, dass ich das Buch unbedingt haben muss. Und jetzt fällt es mir schwer etwas zu dem Buch zu schreiben, weil kaum etwas passiert.

Nora feiert zusammen mit ihr größtenteils unbekannten Leuten Clares Junggesellinnenabschied. Durch den Umstand, dass sich die Charaktere nicht kennen beginnt der Junggesellinnenabschied mit einer Vorstellungsrunde, die sich gefühlt ewig hinzieht und danach wird geredet und geredet. Neben den Details, die man über die anderen Personen erfährt, erinnert Nora sich häufiger an Ereignisse aus ihrer Schulzeit, die bis ins kleinste Detail beschrieben werden. Dadurch kommt die Geschichte leider nicht in Fahrt.

Irgendwann nach der Hälfte des Buches war ich am überlegen, ob ich den Rest überhaupt noch lesen möchte. Obwohl immer noch unklar war, was nun des Geheimnis von vor 10 Jahren war, konnte man es sich eigentlich schon denken und dadurch war für mich zeitweise keinerlei Spannung vorhanden und bei einem Thriller erwartet man schon etwas anderes.

Ich habe trotzdem bis zum Ende durchgehalten und zwischendurch bin ich über ein paar spannende Stellen gestolpert. Leider wurde die Spannung nicht beibehalten. Auch musste ich mich damit abfinden, dass die Autorin gerne die Szene wechselt, bevor es eine Antworten auf meine Fragen gibt. Dieses Mittel um Spannung zu erzeugen finde ich durchaus legitim, doch wenn man als Leser in einer eh schon sehr langatmigen Geschichte weiß, dass man die Information erst nach weiteren langweiligen Geschichten über eine normale Schulzeit bekommt, dann hat man keine Lust mehr weiter zu lesen.

Dies war auch der Grund, warum mich die Geschichte nicht mehr fesseln konnte. Zum Schluss war ich nur noch genervt und froh, dass dies Buch zu Ende war und auch die Auflösung konnte mich nicht mehr packen.

Der Schreibstil

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Leider werden immer wieder Einschübe vorgenommen, die das Buch sehr langatmig werden lassen.

Die Charaktere

Einen so komischen Mix an Charakteren bekommt man selten zu Gesicht. Es fällt mir auch schwer mir alle Charaktere an einem Ort vorzustellen, da sie so gar nicht zu einander passen. Außerdem konnte ich mich mit keinem der Charaktere identifizieren. Einige waren mir persönlich sogar etwas zu über-charakterisiert. Es wirkte so, als müssten sie ganz extrem von dem „Normalen“ abweichen. So gibt es Flo, die Perfektionistin die Clare imitieren muss und Nina, eine Ärztin, die gerne andere Menschen beleidigt. Die Braut spielt ebenfalls gerne Menschen gegeneinander aus und mit Tom konnte ich so gar nichts anfangen. Zwischen all diesen Charakteren ist Nora, die graue Maus, die keine eigene Meinung hat und sich dem Gruppenzwang fügt.

Fazit

Wenn man dieses Buch mit anderen Erwartungen ließt und keinen Thriller erwartet, dann kann das Buch vielleicht gut sein. Wer aber auf der Suche nach Spannung ist, der sucht hier vergeblich.