Rezension

von Lügen, Intrigen und Geheimnissen ...

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle - Katharine McGee

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
von Katharine McGee

Bewertet mit 4 Sternen

Avery Fuller wohnt im Jahre 2118 im Penthouse der 1000 Etage im höchsten Gebäude der Welt in New York. Ihr liegt damit praktisch die gesamte Welt zu Füßen. Doch da gibt es etwas, das sie nicht haben kann: mit dem Jungen zusammen sein, in den sie schon ewig verliebt ist. Denn dabei es handelt sich um ihren Adoptivbruder Atlas. Dieses Geheimnis trägt sie schon lange mit sich herum und niemand darf davon erfahren. Nicht ihre beiden besten Freundinnen Leda und Eris, noch der faszinierende Watt aus einer der unteren Etagen. Doch Avery und auch kein anderer ahnt, dass der ganze Tower mit Lügen und Intrigen durchzogen ist und jeder sein eigenes kleines Geheimnis mit sich herum trägt. Eine berauschende Party im besagten Penthouse verändert das Leben von fünf Leuten für immer und lässt das Kartenhaus aus Geheimnissen in sich zusammen brechen.

„Es war wie immer: Er wusste, was sie wollte oder brauchte, ohne dass sie es sagen musste. Bis auf eine Sache natürlich, die er niemals wissen durfte.“ S. 83

Zu Anfang des Buches erhält man eine kurze Vorschau auf genau diese verhängnisvolle Party. Der Rest des Buches beschäftigt sich damit, wie es zu all dem gekommen ist und spitzt sich in einem perfekten Spannungsbogen auf genau diesen Moment zu.
Die Handlung wird aus der Erzähler-Perspektive geschildert und in jedem Kapitel wird ein anderer Protagonist in den Mittelpunkt gestellt. So erhält man immer abwechselt einen Einblick in das Leben von fünf Charakteren. Da wären Avery, das schönste Mädchen im ganzen Tower, wurde sie doch aus der perfekten Gen-Kombination ihrer Eltern erschaffen. Sie wohnt in der obersten Etage des Towers und hat das privilegierteste Leben von allen, die im Tower leben. Doch je weiter oben du wohnst, desto tiefer kannst du fallen.
Das musste auch eine ihrer Freundinnen, erfahren. Durch ein kleines Ereignis verändert sich Eris Leben von einem Tag auf den anderen komplett.
Averys andere Freundin, die intrigante Leda, trägt ein Geheimnis mit sich herum, von dem sie Avery nichts erzählt und die beiden entfremden sich im Laufe der Handlung immer mehr voneinander.
Hinzu kommen auch noch der geheimnisvolle Watt und Rylin, die ein schweres Schicksal erleiden musste. Beide wohnen viel weiter unten im Tower und müssen sich durch ein nicht so privilegiertes Leben schlagen.
Es war sehr faszinierend wie zu Beginn nur einige Charaktere miteinander etwas zu tun hatten und obwohl Avery, Leda, Eris, Watt und Rylin aus so unterschiedlichen Schichten und auch Stockwerken kommen und jeder seinen eigenen Weg hat, verweben sich ihre Geschichten und Schicksale immer mehr miteinander, je weiter die Handlung voran schreitet.

„Eris fühlte sich wie einer dieser zusammengeknüllten Müllreste, die die Kids auf dieser Etage vor Langeweile durch die Gegend kickten: ungewollt und nutzlos, ein herrenloses Ding, das zu niemandem gehörte.“ S. 213

Dadurch, dass die Handlung aus der Erzähler-Perspektive geschildert wird, hat es etwas gedauert, bis ich mit den fünf Protagonisten warm geworden bin und es war auch etwas schwierig, diese auseinander zu halten, da immer zwischen den Charakteren und Schauplätzen gewechselt wurde. Doch nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt und konnte ganz in die Geschichte eintauchen.
Dabei geholfen hat auch der wunderbare Schreibstil von Katherine McGee. Das Buch las sich sehr angenehm flüssig und ich ehe ich mich versah, hatte ich schon wieder ein paar Kapitel gelesen.

„Denn eine gemeinsame Zukunft mit Atlas war unmöglich, aber eine Zukunft ohne ihn war unerträglich.“ S.391

Wirklich spannend zu lesen war, wie sich die Autorin das Leben im Jahre 2118 vorstellt. Das gesamte Leben eines Menschen kann sich in diesem Tower abspielen. Der Tower ist so groß, dass er praktisch eine eigene Stadt beinhaltet. Dort findest du Schulen, Geschäfte, Hotels, Parks und ganze Straßenzüge. Die Beleuchtung und auch die Luftzufuhr werden automatisch geregelt. Die gut betuchtere Gesellschaft kann sich so einiges leisten, wie z.B. Kontaktlinsen über die Nachrichten verschickt oder Einkäufe erledigt werden können, niemand läuft dort mit einem Hand oder Tablet rum. Alles ist sehr innovativ und komfortabel gestaltet. Die Bewohner aus den unteren Stockwerken können sich so etwas natürlich nicht leisten. Das war zu Beginn etwas schwer vorstellbar, aber nach und nach konnte ich mir den Tower und das Leben dort gut vorstellen.

„Es war spät geworden, die Innenbeleuchtung des Towers verdunkelte sich bereits, und es wurde kühler.“ S. 417

Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, denn es gibt momentan so viele Cover auf denen ein Mädchen in einem hübschen Kleid abgebildet ist, aber das ist Geschmackssache. Nichtsdestotrotz passt das Cover sehr gut zum Inhalt von „Beautiful Liars“. Ein Mädchen sitzt am Rand eines hohen Gebäudes und scheint alles zu haben, aber ihr sehnsuchtsvoller Blick sagt, dass ihr irgendetwas fehl. Weit unter ihr sind Häuser einer Großstadt bei Nacht zu sehen – genauso stellt man sich die Aussicht aus dem Tower vor.
Das Buch wird oft mit den Serien Gossip Girl und Pretty Little Liars verglichen. Beide Serien liebe ich sehr und war wirklich gespannt ob dieser Vergleich auch stimmen mag. Und ich muss sagen, dass der Vergleich an dieser Stelle sehr gut passt. Obwohl dieser Band eher etwas mit Gossip Girl als mit Pretty Little Liars zu tun hat, aber vielleicht kommt das noch im nächsten Band.
„Beautiful Liars“ ist ein packendes und dramatisches Buch über Moral und Ethik, Freundschaft und Liebe, Intrigen und Geheimnisse, Lügen und verschleierte Wahrheiten, das Lust auf mehr macht. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.

Fazit:

Der Debütroman von Katherine McGee ist ein Buch über Geheimnisse und Lügen, welches einen faszinierenden Einblick in die Gesellschaft der Zukunft gibt. Besonders zum Schluss konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und empfehle es gerne, besonders den Gossip Girl - und Pretty Little Liars – Fans, weiter. Von mir gibt es 4 Sterne.