Rezension

Vorhersehbar und nicht sehr realistisch

Dunkel Land
von Roxann Hill

Bewertet mit 3 Sternen

~~Nach dem die Literaturdozentin Verena Hofer seit kurzem ihre verwaiste Nichte Amelie adoptiert hat, steht sie ohne Job und Beziehung da. In ihrer prekären finanziellen Situation begibt sie sich ins Havelland um dort auf Gut Wuthenow drei Monate den Neffen der Gutsbesitzerin zu betreuen.
Der Schützling entpuppt sich als der erwachsene Carl von Wuthenow , seines Zeichens Kriminalist, der nach einer schweren Kopfverletzung über kein funktionierendes Kurzzeitgedächtnis verfügt. Kurzer Hand mutiert Verena zu seiner Assistentin. Gemeinsam beginnen sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin  in einem Fall zu ermitteln, der sie zunächst ins rechtsextreme Milieu führt. Ein junger Mann wurde brutal zu Tode geprügelt. Seine gefesselten Hände erinnern aber an einen anderen, aufgeklärten, Fall.
Der Krimi liest sich eher  rasch und flüssig, mir persönlich waren jedoch die Entwicklungen in den Mordfällen zu träge, als versierter Krimileser vermutet man bald den richtigen Täter.
Vieles an der Handlung schien mir wenig realistisch. Schon dass sich eine Literaturwissenschafterin mir nichts dir nichts zur Ermittlerin wandelt, Vernehmungen führt und sogar an Autopsien teilnimmt, scheint mir weder fachlich noch persönlich plausibel. Ebenso, dass sich die chaotische Verena und der reservierte Carl zwischen Fontanegedichten und Tatortfotos sehr rasch persönlich annähern, ging mir eigentlich viel zu rasch. Überhaupt nimmt der private Bereich der Beteiligten einen sehr großen Platz in der Geschichte ein, für eine Romanze ist aber der Fall dann doch wieder zu drastisch.
Nach der Aufklärung  des Falls endet die Geschichte dann aber sehr abrupt. Es bleibt offen, ob es eine  Fortsetzung des Teams Carl und Verena geben wird. Genaugenommen ist mir das aber auch egal.