Rezension

Vorhersehbar und voller Gewaltexzesse

Sie werden dich finden - James Rayburn

Sie werden dich finden
von James Rayburn

Bewertet mit 2 Sternen

Whistleblowerin Kate Swift lebte jahrelang unerkannt und zurückgezogen mit ihrer Tochter Suzie. Als ihre Tarnung auffliegt, muss sie fliehen. Die Jagd auf die beiden ist eröffnet und kennt keine Gnade. Es geht zunächst ums nackte Überleben sowie darum, eine Zukunft für sich und das Kind zu finden. Kate muss sich Verbündete suchen, doch wird sie tatsächlich die Hilfe finden, die sie braucht? Wird es eine Zukunft geben für sie und ihre Tochter? 

Schon der Einstieg in die Geschichte ist äußerst brutal: Zwei Jugendliche laufen Amok in der Schule, in der Kates Tochter ist, und Kate gelingt es, den Irrsinn zu stoppen, indem sie die beiden erschießt. Damit ist bereits der Grundton dieses Buches vorgegeben: Es trieft von Blut und Verrat, ein Menschenleben ist nicht mehr wert als eine Eintagsfliege, Rache ist mörderisch und der Umgangston der Personen untereinander teilweise menschenverachtend. Es ist eine Welt, die ich in meinem behaglich eingerichteten Leben nicht kenne – und es ist eine Welt, die mir nicht zusagt. Zudem finde ich den Lauf der Geschichte vorhersehbar, es gibt weitere Tote, sogar viele Tote, denn Gewalt ist an der Tagesordnung. Meine Gedanken sind bei dem Kind in dieser Erzählung: Kann Suzie überhaupt eine Zukunft haben, und wieviel Leid muss sie noch ertragen, wird sie das denn überleben können? Doch solche Überlegungen sind hier nicht wichtig. 

Diese Geschichte liegt mir überhaupt nicht. Sie ist rasant geschrieben, die kurzen Kapitel verleiten zum Weiterlesen und helfen, die verschiedenen Handlungsstränge gut miteinander zu verknüpfen. Doch mir wird zu sehr die Gewalt verherrlicht, hier finde ich mich überhaupt nicht wieder. Nein, nichts für mich, und ich wüsste auch nicht, wem ich es weiterempfehlen könnte.