Rezension

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Vorhersehbarer Übergangsband auf dem Weg zum großen Finale

Soul Seeker - Im Namen des Sehers - Alyson Noël

Soul Seeker - Im Namen des Sehers
von Alyson Noël

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nach dem Kampf gegen Cade wacht Daire in der Oberwelt auf. Der geheimnisvolle Axel, der sich selbst nur als Mystiker bezeichnet, hat sie gerettet und gesund gepflegt. Doch seiner Freundlichkeit zum Trotz hält er sie in dem Haus gefangen, in das er sie gebracht hat. Was plant er? Daire setzt alles daran, in die Mittelwelt und zu Dace zurückzukehren. In der Mittelwelt versuchen Xotichl, Lita und Auden derweil herauszufinden, welche Pläne Phyre schmiedet. Stellt sie eine Bedrohung dar?

Nachdem ich den Großteil des zweiten Bandes höchst mittelmäßig fand, wurde es am Ende richtig spannend. Dementsprechend hoch waren meine Hoffnungen, dass der dritte Band diese wiedergefundene Stärke hält. Der Einstieg war vielversprechend: Daire ist nun in der Oberwelt, und Dace liegt seelenlos und beinahe tot in einer finsteren Ecke der Mittelwelt. Zahlreiche Fragen werden aufgeworfen und machten mich neugierig auf das Buch.

Neben Kapiteln aus der Perspektive von Daire und Dace werden einige aus der Sicht von Xotichl geschildert. Sie hat es sich gemeinsam mit Lita und Auden zum Ziel gesetzt, mehr über Phyres Pläne herauszufinden. Xotichl hat mich mit ihrer aufrichtigen Art wieder begeistern können, und auch Lita wird immer sympathischer. Die Dialoge zwischen den beiden bringen Witz in die Handlung. Leider kommt in ihrer Handlung lange keine richtige Spannung auf, vielmehr verschaffen ihre Szenen einen Eindruck davon, wie das Leben in Enchantment ohne Daire und Dace weitergeht.

Daires Besuch in der Oberwelt fällt sehr kurz aus. Schade, viel mehr weiß ich über die Oberwelt jetzt nicht. Den Großteil des Buches verbringt Daire stattdessen mit der Suche nach Dace und seiner Seele, was sich für mich ziemlich hingezogen hat und absolut vorhersehbar war. Für Paloma hat Daire nur wenig Zeit, ihre Ausbildung wird auf ein paar Seiten im Schnellverfahren abgeschlossen. Auch den Einsatz ihrer besonderen Fähigkeiten kann man an einer Hand abzählen.

Bei dieser Serie habe ich ein bisschen den Eindruck, dass die Autorin sich für die vier Bände vier spannende Highlights ausgedacht hat und die restlichen Seiten auffüllen musste. Denn zum Ende des Buches hin erlebte ich endlich wieder eine Überraschung und war höchst gespannt, welchen Ausgang die Situation nimmt und welche Richtung die Handlung danach einschlägt. Solche Momente hätte ich gerne häufiger im Buch erlebt. So bleibt Band drei der Serie für mich wie sein Vorgänger mittelmäßig mit einem spannenden Ende.

In „Soul Seeker: Im Namen des Sehers“ sind die Protagonisten lange Zeit mit den Konsequenzen der Ereignisse des Vorgängerbandes beschäftigt. Die Handlung hat sich für mich ziemlich in die Länge gezogen. Den meisten Gefallen habe ich an den Szenen zwischen Xotichl und Lita gefunden, die zwar auch nicht spannender, aber dafür amüsanter sind. Wie auch seine Vorgänger kommt die Handlung erst am Ende des Buches wieder so richtig in Schwung und lässt mich mit der Hoffnung zurück, dass es der Autorin im finalen Band gelingen wird, die große Spannung auch schon vor den finalen Seiten aufkommen zu lassen.