Rezension

Vorwarnung: früher oder später heult man

Viereinhalb Wochen - Constanze Bohg

Viereinhalb Wochen
von Constanze Bohg

Bewertet mit 5 Sternen

Der schmerzhafte Abschied von einem ungeborenen Kind In der vierzehnten Schwangerschaftswoche erfahren Constanze und tibor, dass ihr ungeborenes Kind nicht lebensfähig ist. Soll Constanze abtreiben oder das kind austragen? Viereinhalb Wochen erzählt von der dramatischen Zeit, die das junge Ehepaar durchlebt hat, bis es seine Entscheidung teffen konnte: die Entscheidung über den Tod oder das Leben des eigenen Kindes...

Das Buch ist echt sehr gut geschrieben und dadurch unglaublich authentisch und emotional, bei einem Thema, dass einem ja ohnehin schon sehr an die Nieren geht. Constanze berichtet darin wirklich über alle Stationen und viele Gedanken und Gefühle, die sie und ihr Mann in dieser Zeit durchlebt haben. Es ist sehr interessant zu sehen, was sie dabei alles in betracht ziehen und worüber sie sich alles informieren, worüber man als Außenstehender, der das ab und zu mal in den Nachrichten oder so davon hört gar nicht wirklich darüber nachdenkt. Richtig hart wird das Buch, als es die Zeit beschreibt, nachdem Julius nicht mehr da ist. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass der der es schafft auf den letzten ungefähr 100 Seiten nicht mindestens einmal wie ein Schlosshund zu weinen kein Herz hat.

Dieses Buch zeigt einem, dass man sich diesen Prozess der Entscheidungsfindung zumindest nicht generalisierend als einen schnellen und recht voreilig beschlossene Entscheidung sehen darf, sondern eine, die allein schon während des Entscheidungsprozesses sehr viel Schmerz bedeutet.

Es lässt sich aber auch nicht leugnen, dass das Buch schöne Seiten hat. Gerade in der Zeit, in der Constanze ihre Schwangerschaft sehr bewusst lebt und Julius anfängt etwas reger zu werden ist es unglaublich schön und freudig darüber zu lesen. Aber umso härter sind dafür natürlich die darauf folgenden Seiten.

Generell ist das Buch ein sehr gutes Buch, auch wenn man natürlich wissen muss, worauf man sich einlässt, wenn man ein Buch mit diesem Thema liest.